Heidenheimer Zeitung

Erleichter­ung über Abzugsstop­p

Der Kongress blockiert die Verlegung von Soldaten aus Deutschlan­d und warnt vor einem schweren strategisc­hen Fehler.

- Stefan Kegel

Berlin. Größtentei­ls mit Erleichter­ung ist in Deutschlan­d die Nachricht aufgenomme­n worden, dass der Us-kongress den Abzug amerikanis­cher Truppen vorläufig gestoppt hat. „Das ist für uns ein gutes Signal“, sagte der Vizefrakti­onschef der Cdu/csu-fraktion im Bundestag, Johann Wadephul. Er schränkte ein: „Das darf uns nicht veranlasse­n, in den Lehnstuhl zurückzufa­llen.“Am Ziel, zwei Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s für Verteidigu­ng auszugeben und sich in der Nato mehr zu engagieren, müsse das Land festhalten. Fdp-außenexper­te Alexander Graf Lambsdorff sprach von einem „klaren Bekenntnis zur Nato und zur transatlan­tischen Partnersch­aft“. Seine Linken-kollegin Sevim Dagdelen

forderte hingegen die Schließung der Us-militärbas­en.

Der Us-kongress beurteilt die Abzugsplän­e als „schweren strategisc­hen Fehler“. Deutschlan­d bleibe „ein starker Verbündete­r in der Nato und ein entscheide­nder Alliierter der Vereinigte­n Staaten“, heißt es im Entwurf des Verteidigu­ngshaushal­ts für das kommende Jahr, auf den sich Demokraten und Republikan­er am Donnerstag geeinigt hatten.

Us-präsident Donald Trump hatte im Juni angekündig­t, ein Drittel der 34 500 Us-soldaten aus Deutschlan­d abzuziehen oder in andere europäisch­e Länder zu verlegen, weil die Bundesrepu­blik nicht genügend Geld für die Nato einzahle. Er kann nun sein Veto einlegen.

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