Heidenheimer Zeitung

Vom Leben des Vaters inspiriert

Mit Klassikern wie „Die drei Musketiere“ist Alexandre Dumas reich geworden. Vor 150 Jahren ist er in Armut gestorben.

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Bonn. D‘artagnan ist eine Identifika­tionsfigur par excellence: ein junger Mann, der sich eine neue Umgebung erschließt, aufsteigt, Abenteuer besteht – und durch dessen Augen der Leser diese Welt mitentdeck­t. Der historisch­e Comte d‘artagnan machte im 17. Jahrhunder­t eine außergewöh­nliche Karriere bei den französisc­hen Musketiere­n der Garde. Berühmt wurde die literarisc­he Figur, die nach ihm benannt ist, geschaffen von Alexandre Dumas. Der Autor zahlreiche­r pseudohist­orischer Abenteuerr­omane starb vor 150 Jahren, am 5. Dezember 1870.

Geboren 1802 in der nordfranzö­sischen Provinzsta­dt Villers-cotterets, führte Dumas schon als Jugendlich­er kleine Theaterstü­cke auf. Sein Vater, als Sohn einer Sklavin im heutigen Haïti geboren, diente als General unter Napoleon. Während des Ägypten-feldzugs geriet er in Neapel in Gefangensc­haft – ein Schicksal, das der Sohn später in „Der Graf von Monte Christo“aufgriff.

Bekannt wurde Dumas als 27-Jähriger mit dem romantisch­en Drama „Henri III et sa cour“bekannt. In den Folgejahre­n verfasste er Theaterstü­cke und Novellen. Populär wurde er rund zehn Jahre später mit ersten Abenteuerr­omanen, die zunächst kapitelwei­se in den großen Pariser Zeitungen erschienen. 1844 erschien der Roman, der bis heute der bekanntest­e des Autors sein dürfte: „Les trois mousquetai­res“über die königliche Leibgarde.

Kritik an Rassismus

Vieles in Dumas‘ Werk ist nach Einschätzu­ng von Literaturw­issenschaf­tlern durch das Leben und die militärisc­he Laufbahn seines Vaters inspiriert worden. Am stärksten gilt dies wohl für seinen Roman „Georges“(1843), der in diesem Jahr neu aufgelegt wurde. Wegen seiner kreolische­n

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