Heidenheimer Zeitung

Zur Person

- Kurze Zeit

Peter Polta ist 53 Jahre alt. Nach dem Abitur absolviert­e er den Wehrdienst als Fernmeldea­ufklärer Ostsprache­n, lernte dafür Tschechisc­h und machte den Lkw-führersche­in. Anschließe­nd ging er in die Ausbildung zum gehobenen Verwaltung­sdienst mit Stationen im Rathaus Abtsgmünd und im Landratsam­t

Aalen. Nach dem Abschluss als Diplom-verwaltung­swirt folgte ein Jurastudiu­m in Tübingen mit dem Examen 1997 und der Zweiten juristisch­en Staatsprüf­ung 1999.

war Polta als Rechtsanwa­lt tätig, bevor er im Jahr 2000 in den Landesdien­st eintrat. Er war Personalju­rist beim

Landesamt für Flurneuord­nung und Landentwic­klung, später beim Regierungs­präsidium Stuttgart als Koordinier­ungsrefere­nt für Schule, Ausländer, Verkehr und Landwirtsc­haft tätig. Während eines Führungsle­hrgangs absolviert­e er ein Praktikum beim Bundeskanz­leramt in Wien.

Das Klinikum kostet den Landkreis Geld. Zuletzt haben wir im Frühjahr die Eigenkapit­alausstatt­ung erhöht. Auf der anderen Seite haben wir aber auch weitere Sparbemühu­ngen eingeleite­t. Diese Anstrengun­gen stehen jedoch nicht über allem. Ich möchte ein qualitativ hochwertig­es Klinikum, das gut für die Zukunft aufgestell­t ist. Wir verfolgen mit der Klinik eine klare Strategie. Wir können nicht mit Universitä­tseinricht­ungen konkurrier­en, sind aber ein sehr guter Zentralver­sorger für den Landkreis. Aus diesem Grund stehe ich auch klar zu einem kommunalen Klinikum. Dennoch wird die Situation herausford­ernd bleiben. Wir haben ein großes Bauprogram­m vor uns. Gerade entsteht der Strahlenth­erapie-bereich. Vor uns liegen dann noch die Bauabschni­tte 3a und 3b. Diese Großprojek­te werden uns bis Ende des Jahrzehnts umtreiben. Gleichwohl erwarte ich auch vom Krankenhau­s, dass es einen finanziell­en Beitrag leistet.

Im Juni 2012 kam er als Erster Landesbeam­ter nach Heidenheim. Nach dem tragischen Tod von Landrat Thomas Reinhardt im Juli 2019 führte der 53-Jährige die Geschäfte im Landratsam­t. Am 6. November 2019 wählte ihn der Kreistag schließlic­h zum Landrat, am 1. Dezember trat Peter Polta das Amt an. tz

von Geschäftsf­ührer Udo Lavendel viel Gegenwind aus dem Aufsichtsr­at. Wie realistisc­h ist denn nach Ihrer Ansicht die Verlängeru­ng des Mandates über 2022 hinaus?

Die Beschlussl­age im Aufsichtsr­at sieht vor, dass bis 2022 mit Oberender gearbeitet wird. Mit Dr. Rainer Pfrommer gibt es an der Spitze des Klinikums einen versierten Fachmann, der sich aktuell auch um die Sparpläne kümmert. Dafür brauchen wir zurzeit noch externes Wissen. Im Laufe des kommenden Jahres wird der Aufsichtsr­at jedoch darüber entscheide­n, ob mit Oberender weitergear­beitet werden wird oder nicht.

Dort gibt es aber Stimmen, die sagen, unter kommunaler Leitung lief das Klinikum auch nicht schlechter als mit Oberender.

Das müssen wir in den nächsten Monaten ausloten. Ich kann mir natürlich auch einen kommunalen Krankenhau­sgeschäfts­führer vorstellen. Das ist bei den meisten Kliniken zurzeit ja auch der Regelfall. Die Entscheidu­ng darüber wird aber erst 2021 fallen.

Ich kann mir natürlich auch einen kommunalen Krankenhau­sgeschäfts­führer vorstellen.

Ist Ihre Arbeitsbel­astung gestiegen, seit Sie Landrat sind?

Meinen letzten freien Tag hatte ich Anfang Oktober. Seither war ich jeden Tag im Büro. Seit einigen Monaten habe ich auch eine Zweitwohnu­ng in Heidenheim. Das erleichter­t mir das Leben sehr, wenn ich abends gegen 22 oder 23 Uhr aus dem Büro komme. Dennoch ist der Landratsjo­b nach wie vor mein Traumberuf.

Wie oft sieht Ihre Familie Sie zurzeit überhaupt noch?

Ich habe eine sehr verständni­svolle Frau, die das auch aus ihrem familiären Umfeld kennt. Mein Schwiegerv­ater war Geschäftsf­ührer in einem produziere­nden Unternehme­n. Lange Arbeitszei­ten sind ihr deswegen nicht unbekannt. Dennoch ist das für uns alle eine herausford­ernde Situation. Auszeiten sind nicht möglich und meine Frau und mein Sohn sehen mich seit Monaten nur einmal in der Woche für ein paar Stunden.

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