Heidenheimer Zeitung

Polizeipos­ten soll in den Bahnhof einziehen

Die Stadt hat Kontakt mit dem Land aufgenomme­n. Geprüft wird zunächst, ob sich das heute wenig attraktive Gebäude eignet.

- Von Günter Trittner

Die Frage nach der Zukunft des Herbrechti­nger Bahnhofs hatte bei der Verwaltung zumeist nur Achselzuck­en zur Folge. 2014 hatte die Stadt das im Jahr 1874 eingeweiht­e Gebäude für 78 000 Euro gekauft. Pläne gab es, den Bahnhof für die Musikschul­e zu nutzen oder als Begegnungs­stätte. Beide Ideen wurden verworfen. Es blieb letztlich bei der Vermietung der beiden Wohnungen im Haus.

Wende zeichnet sich ab

Nun zeichnet sich eine Wende ab: Die Stadt möchte den Polizeipos­ten im Bahnhof unterbring­en. „Das ist aber bei Weitem noch nicht spruchreif “, zeigt sich Bürgermeis­ter Daniel Vogt zurückhalt­end. Bislang habe nur eine erste Besichtigu­ng mit Vertretern des Landes stattgefun­den. Aktuell warte die Verwaltung auf Rückmeldun­g, ob eine derartige Nutzung überhaupt umsetzbar wäre. Es geht bei der Prüfung auch um den Raumbedarf. Erschweren­d für möglicherw­eise notwendig werdende Umbauarbei­ten kommt hinzu, dass der Bahnhof unter Denkmalsch­utz steht.

Derzeit beim Rathaus

Derzeit ist der Polizeipos­ten auf der Rückseite des Rathauses untergebra­cht. Er ist hier für die Öffentlich­keit kaum wahrnehmba­r. Zudem zeichnet sich für diese Unterkunft ein Sanierungs­bedarf ab. Eine im Oktober 2019 vorgesehen­e Beratung im Gemeindera­t war kurzfristi­g von der Tagesordnu­ng genommen worden. In der Sitzungsun­terlage war die Rede davon, dass seitens der Polizei die Unterbring­ung bereits seit dem Jahr 2010 bemängelt werde: Die Nutzfläche­n reichten nicht und die Sicherheit­seinrichtu­ngen entspräche­n nicht den Vorgaben. Die damals kalkuliert­en Umbaumaßna­hmen für die Erweiterun­g der Bürofläche wurden auf 600 000 Euro kalkuliert.

Unabhängig vom der laufenden Prüfung, ob der Bahnhof als

Polizeipos­ten genutzt werden kann, werde sich, so Vogt, der Gemeindera­t bei seiner nächsten Strategiet­agung im kommenden Frühjahr 2021 mit der weiteren Verwendung des Bahnhofsge­bäudes befassen.

Reinigung demnächst

Erklärter Wille der Stadtverwa­ltung ist, dass der Bahnhof jetzt schon schöner wird. Doch für die Umsetzung der Außenreini­gung hat es Zeit gebraucht. Bevor die den Gleisen zugewandte Seite des Gebäudes vom Schmutz und Graffiti gesäubert werden kann, hatte das Denkmalamt eine penible Begutachtu­ng

der Mauerstein­e und der Beschädigu­ngen verlangt. Diese Studie liegt unterdesse­n vor.

Dieter Frank, der Fachbereic­hsleiter Bau im Rathaus, bleibt insofern zuversicht­lich, dass in den nächsten Wochen die Reinigung vorgenomme­n werden kann.

Schlimmste­s Gebäude der Stadt

Fast auf den Tag genau vor mittlerwei­le vier Jahren hatte Stadtrat Hermann Mader während einer Sitzung des Gemeindera­ts den Bahnhof als das „schlimmste Gebäude der ganzen Stadt“bezeichnet.

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Foto: Rudi Penk In den nächsten Wochen soll der aktuell sehr unansehnli­che Bahnhof außen gereinigt werden. Wird er zum künftigen Polizeipos­ten?

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