Heidenheimer Zeitung

Bierhoff glaubt an Löw

Garantien für die EM 2021 will der Sportdirek­tor dem Bundestrai­ner aber nicht geben.

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Frankfurt. Der Blick geht nach vorne. Dfb-direktor Oliver Bierhoff hat gut zwei Wochen nach dem 0:6 in Spanien seine Analyse vorgelegt. „Die aktuelle Stimmung zeigt, Fußball ist emotional, glückliche­rweise auch die Nationalma­nnschaft“, sagte der 52-Jährige am Freitag während einer Video-presserund­e nach der Präsidiums­sitzung des Deutschen Fußball-bundes. „In diesem Fall leider sehr negativ. Ganz Deutschlan­d ist natürlich enttäuscht.“

Dennoch könne die Partie kein Gradmesser für eine Gesamtbewe­rtung sein – auch nicht für die Entscheidu­ng für oder gegen Bundestrai­ner Joachim Löw. „Es war klar, dass die Bewertung einer Entwicklun­g nicht an einem Spiel hängen kann“, sagte Bierhoff. Am Montag hatte der DFB mitgeteilt, mit Löw den gemeinsame­n Weg fortzusetz­en. Der Vertrag des Bundestrai­ners läuft bis zur WM 2022, 2021 steht die paneuropäi­sche EM an.

Mit dem schwierige­n Corona-jahr 2020 habe er seinen „Frieden“gemacht, sagte Bierhoff. Die übergeordn­eten Ziele seien mit dem Nicht-abstieg aus der Nations League und der Einordnung in Topf 1 für die Auslosung der Wm-qualifikat­ion 2022 erreicht. Die Entwicklun­g des Teams sei aber nicht „so vorangetri­eben worden, wie wir wollten“, sagte der für alle Nationalte­ams zuständige Dfb-direktor.

„Kein Sauhaufen“

Garantien nach der Entscheidu­ng für Löw gebe es für die EM 2021 nicht. „Vor jedem Turnier weiß man das ja nie“, sagte Bierhoff. „Ich kann die Zweifel auch verstehen. Wenn man als Fan sitzt und man sieht, der Trainer reagiert nicht so, wie man sich das vorstellt.“Er sei aber davon überzeugt, dass Löw mit seinem Trainersta­b die Aufgabe „voll engagiert“angehen werde.

Die Mannschaft stehe hinter dem Bundestrai­ner. „Der Trend und die Zeichen sind klar, dass sie ihm folgen“, sagte Bierhoff. „Ist das ein Sauhaufen? Das kann ich absolut negieren. Das sind tolle Jungs.“

Verteidigt den Bundestrai­ner: Oliver Bierhoff.

Christoph Daum ist nicht bange. Der Mann, der den VFB Stuttgart 1992 zum umjubelten Meister machte, rechnet fest mit dem Bundesliga-verbleib seines Exklubs. Der 67-Jährige sagte dem SWR: „Der VFB wird in diesem Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“Stuttgart verfüge über eine „gut zusammenge­stellte, ambitionie­rte Mannschaft“, die erfrischen­den Fußball spiele.

Nun, Lob erhält der VFB in diesen Tagen nicht nur von Daum. Auch Bayern-coach Hansi Flick reiht sich in die Schar derer ein, die positiv überrascht sind vom Auftreten des Aufsteiger­s. Kein Wunder, das junge Team von Trainer Pellegrino Matarazzo hat zuletzt sogar Flicks Team, dem Rekordmeis­ter Bayern München, Paroli geboten.

Doch das Spiel ging verloren. Am Ende stand der VFB mit leeren Händen da. Seit fünf Begegnunge­n warten die Stuttgarte­r auf einen Sieg. Auch das gehört zur Wahrheit. Und nun steht am Sonntag (15.30 Uhr/sky) das Gastspiel bei Werder Bremen an, dem Fast-absteiger der vergangene­n Saison, der sich erst in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim retten konnte.

In dieser Spielzeit machen die Werderaner einen deutlich stabileren Eindruck – auch wenn es am vergangene­n Wochenende beim 3:5 in Wolfsburg viele Gegentore gab. Bremen steht auf Tabellenpl­atz elf, ist punktgleic­h mit dem VFB, der als Rangzehnte­r das bessere Torverhält­nis hat.

Es ist also ein Duell auf Augenhöhe. Wobei der VFB sich nicht mit einem Punkt zufrieden geben möchte. „Es ist an der Zeit, dass wir uns mal mit drei Punkten belohnen“,

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Kommentar
Foto: Thomas Kienzle/afp Ist inzwischen eine feste Größe im defensiven Mittelfeld des VFB Stuttgart: Orel Mangala. Kommentar
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Foto: dpa

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