Heidenheimer Zeitung

Weit vom Ziel entfernt

- Carsten Muth über den DFB und den Bundestrai­ner

Tapfer hat Dfb-sportdirek­tor Oliver Bierhoff Bundestrai­ner Joachim Löw am Freitag den Rücken gestärkt, ihm das Vertrauen zumindest bis zur EM im kommenden Jahr ausgesproc­hen. Ruhe wird aber trotzdem so schnell nicht einkehren rund um Löw und das Nationalte­am. Denn es rumort im DFB, das war auch Bierhoff anzumerken. Dass es rumort, liegt wiederum nicht nur an der desaströse­n Vorstellun­g der Nationalma­nnschaft beim 0:6 in Spanien.

Der Bundestrai­ner ist mal wieder abgetaucht, er lässt statt sich den Fragen der Öffentlich­keit zu stellen andere für sich sprechen. Zudem ist die Dfb-spitze um Präsident Fritz Keller, der sich mit seinem Generalsek­retär Friedrich Curtius einen Machtkampf liefert, selbst zerstritte­n. Besonders pikant: Es gibt offenbar ein Leck im Führungszi­rkel des Verbands, aus dem immer wieder brisante Informatio­nen nach außen dringen. Nur so wurde bekannt, dass Keller den Bundestrai­ner offenbar am liebsten schon nach der EM 2021 loshaben wollte, was Löw mächtig verärgert hat. Und nur so wurde öffentlich, dass Keller nun eine Pr-kampagne mit Auftritten in Tv-talkshows plant, um sein eigenes Image und das des DFB aufzupolie­ren.

Das alles klingt ziemlich bemüht, wenn nicht gar verzweifel­t. Wir erinnern uns: 2019 war Dfb-präsident Keller angetreten, um den mitglieder­stärksten Sportverba­nd der Welt zu einen, zu modernisie­ren – und einen neuen Ton anzuschlag­en. Von diesem Ziel ist der 63-Jährige weiter entfernt denn je.

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