Heidenheimer Zeitung

„Unser Papa war erst nicht so begeistert“

Eine Rose für Schnaithei­ms Handballer­in Hanna Barth.

- Edgar Deibert

Ein bestimmtes Tattoo hat für Hanna Barth von der TSG Schnaithei­m eine große symbolisch­e Bedeutung. Das Motiv hat sich die 20-Jährige zusammen mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Nadja, die ebenfalls bei der TSG spielt, ausgesucht. Und beide haben es sich jeweils im Dezember des vergangene­n Jahres stechen lassen. Allerdings in leicht abgewandel­ter, aber entscheide­nder Form.

Frau Barth, wieso haben Sie sich tätowieren lassen?

Hanna Barth: Es war mehr Zufall. Meine Schwester Nadja und ich haben Tattoos auf Instagram gesehen und uns immer wieder Bilder davon hin- und hergeschic­kt. Es war aber nicht so, dass wir gesagt haben: Wir brauchen ein Tattoo. Irgendwann gab es aber die Idee, dass wir uns zusammen ein Tattoo stechen lassen.

Und wofür haben Sie sich letztlich entschiede­n?

Wir haben beide ein Geschwiste­r-tattoo links an der Herzseite. Ich habe mir ihren Namen und eine Rose tätowieren lassen. Sie trägt die Rose mit meinem Namen.

Eine Rose?

Als Zeichen der Liebe. Nadja und ich stehen uns sehr nahe. Wir sind nicht nur Schwestern, sondern auch beste Freundinne­n. So trage ich sie immer bei mir, egal ob sie da ist oder nicht. Und das Tattoo hat man sein Leben lang, genauso wie die Schwester.

Was sagen denn die Eltern dazu?

Unser Papa war erst nicht so begeistert, er hält nicht so viel von Tattoos. Aber wenn meine Schwester und ich uns etwas in den Kopf gesetzt haben, kann man eh nichts dagegen machen. (lacht) Die Mama findet es schön.

Wie war es denn mit den Schmerzen?

Mir tat’s gar nicht weh. Meine Schwester hat es sich aber zuerst stechen lassen. Sie meinte, wenn sie sieht, dass es mir so arg wehtut, hätte sie Angst, dass sie es dann nicht macht.

Sollen denn weitere Motive dazukommen?

Ich habe noch nichts geplant, meine Schwester schon. Sie möchte sich noch etwas für die Eltern tätowieren lassen, vielleicht das Geburtsdat­um.

Aus dem Namen von Hanna Barths Schwester Nadja „wächst“eine Rose.

Wie fallen die Reaktionen in Ihrem Umfeld aus?

Das war eher so: „Wie, du hast ein Tattoo?“Es war also für viele überrasche­nd, aber alle fanden es schön.

Warum sind so viele Sportler tätowiert?

Bei uns ist fast die Hälfte der Mannschaft tätowiert. Aber ich glaube nicht, dass es unbedingt groß etwas mit Sport zu tun hat. Es gibt einige, die sich tatsächlic­h wegen ihres Sports tätowieren haben lassen. Aber ich glaube, dass Tattoos vielmehr eine familiäre Bedeutung haben. Man muss einfach eine Verbindung zum Motiv haben.

Bei ihren Eltern in Treffelhau­sen

wohnen Hanna und Nadja Barth. Ihr Vater, Oliver Barth, ist Trainer des Frauenteam­s der TSG Schnaithei­m. Hanna Barth zog sich im November 2019 einen Kreuzbandr­iss zu. Nach einer Operation riss das Kreuzband bei ihrer Rückkehr im ersten Testspiel erneut. Aus diesem Grund hat die Rückraumsp­ielerin eine Handballpa­use bis zum Ende ihres Studiums eingelegt. Sie möchte aber immer mal wieder mittrainie­ren und eine Jugendmann­schaft betreuen. Die 20-Jährige studiert Fitnessöko­nomie an der privaten, aber staatlich anerkannte­n, Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit­smanagemen­t und möchte im Anschluss selbststän­dig werden.

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