Erschließung Viehweide ist bereits im Gang
Ab Februar werden die Verkehrsknoten zwischen altem und neuem Industriepark umgestaltet. Auch die Fahrbahn Richtung Hermaringen wird erneuert.
Bolheim. Wer sich für einen Bauplatz im Baugebiet interessiert, braucht noch Geduld: Die Vermarktung kommt erst im Herbst 2021.
Drei Knotenpunkte auf einen Streich – dieses ambitionierte Vorhaben soll ab dem kommenden Februar an der Autobahn realisiert werden: Im Rahmen der Konzeption für den Anschluss des geplanten Giengener Industrieparks (GIP A 7) an die Bundesstraße habe man, so die Stadtverwaltung Giengen, festgestellt, dass sowohl die Auffahrt auf die B 492 von der Autobahnausfahrt in Fahrtrichtung Würzburg, als auch der vorhandene Kreisverkehr mittel- bis langfristig das Verkehrsaufkommen nicht bewältigen können und an die Verkehrsentwicklung angepasst werden müssten. Nachdem die Planungen der Stadt Giengen einen Anschluss des Giengener Industrieparks an die Bundesstraße vorsehen, sei es unter wirtschaftlichen und verkehrlichen Gesichtspunkten sinnvoll, dass die Stadt Giengen neben ihrem Gipa7-anschluss auch im Auftrag des Bundes die beiden anderen Verkehrsknotenpunkte umbaut. So könnten die Beeinträchtigungen auf dieser Verkehrsachse „auf ein absolut erforderliches Minimum“reduziert werden.
Suche nachstandort für den Bär
Konkret geht es um den gut zehn Jahre alten Kreisverkehr, in dessen Mitte der große Bär die Autofahrer grüßt. „Der Bär muss weichen, wir sind gerade dabei, Alternativstandorte zu prüfen“, so Helmut Schönberger vom städtischen Tiefbauamt.
Der Kreisverkehr komme, so Schönberger, bei 20 000 Fahrzeugen pro Tag an die maximale Belastbarkeit. „Er ist schon jetzt an manchen Tagen überlastet und es kommt zu Rückstaus, die insbesondere in Richtung Autobahnausfahrt gefährlich werden könnten“, so Schönberger.
Um die Überlastung zu vermeiden, müsse dieser Knoten umgebaut werden. Eine Möglichkeit sei ein mehrspuriger Kreisel, doch dafür reiche der Platz nicht. Deshalb soll eine Ampelanlage installiert werden. Aus dem Kreisel wird also eine Kreuzung. Veränderungen
geben soll es auch bei der Autobahnausfahrt von Ulm kommend in Richtung Würzburg. Auch hier ist eine fest installierte Ampel vorgesehen. Zudem wird der Knoten so ausgebaut, dass es eine zweite Linksabbiegespur in Richtung Giengen/hermaringen geben wird.
Anschluss durch Bypass
Das dritte Vorhaben befindet sich 260 Meter in Richtung Giengen von der Autobahnausfahrt entfernt: Dort soll die Anbindung an den künftigen Giengener Industriepark mittels Linksabbiegespur aus Richtung Giengen und einem Bypass aus der anderen Richtung erfolgen. Eine Ampel soll auch dort den Verkehr regeln. Doch mit den drei Knoten ist noch nicht Schluss: Zusätzlich wird eine Fahrbahndeckenerneuerung und -verstärkung auf der Bundesstraße in Richtung Hermaringen vorgenommen. Hier hat allerdings das Regierungspräsidium in Stuttgart den Hut auf.
Fünf Millionen Euro teuer
Die Gesamtinvestitionssumme beträgt nach Angaben des Rathauses Giengen etwa fünf Millionen Euro. Im November 2021 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Oberbürgermeister Dieter Henle zur Herangehensweise: „Der Bund handelt umsichtig und verantwortungsvoll. Durch diese Gesamtmaßnahme haben wir die Chance, auch für die Zukunft einen guten und möglichst störungsfreien Verkehrsfluss zu sichern. Alle drei Kreuzungen parallel umzubauen, bedarf zwar einer präzisen Planung und Abstimmung. Dann ist aber diesbezüglich auch alles erledigt.“
Das Zeitfenster ab Februar wurde nicht ohne Grund gewählt: Es soll die mehrmonatige Sperrung der Autobahnausfahrt genutzt werden. „Einen besseren Zeitpunkt für die Arbeiten gibt es nicht“, so Schönberger.
Zweifel an Ampelanlagen
Das Vorhaben war auch Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Gabi Fetzer (CDU) und Dr. Erwin Kleemann (Unabhängige/grüne) bezweifelten beide, dass eine Ampel besser sein soll als ein Kreisverkehr. Schönberger verwies darauf, dass Rückstaus vermieden werden müssen. Dies sei durch eine Ampel gewährleistet.