Saudi-arabien und Katar wollen Streit beilegen
Ein Abkommen könnte Us-präsident Donald Trump einen letzten außenpolitischen Erfolg bescheren.
Doha. Seit dreieinhalb Jahren liegen sich die Golfstaaten in den Haaren, jetzt bahnt sich in dem Kalten Krieg der Wüstenherrscher eine Wende an. In letzter Zeit habe es fruchtbare Diskussionen gegeben, alle Seiten seien entschlossen, den Konflikt beizulegen, erklärte Kuwaits Außenminister Ahmad Nasser al-sabah, dessen Nation zusammen mit dem Oman vermittelt.
In das gleiche Horn stieß sein saudischer Amtskollege Faisal bin
Farhan. Man habe dank der tatkräftigen Unterstützung von Präsident Donald Trump signifikante Fortschritte gemacht. Ein Abkommen sei in Reichweite – und zwar ausdrücklich zwischen allen an dem Disput beteiligten Nationen. Er sei optimistisch, dass es in nächster Zeit unterzeichnet werden könne. Als möglicher Termin wird der 41. Gipfel des Golfkooperationsrates genannt, der Ende Dezember in Kuwait stattfinden soll.
Die Krise begann im Juni 2017. Ohne Vorwarnung kappte das Boykott-quartett aus Saudi-arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Bahrain und Ägypten sämtliche Land- und Flugverbindungen mit Katar. Ein Ultimatum mit 13 Forderungen folgte, um die eigenwillige Minination mit ihren 300 000 Staatsbürgern auf die Knie zu zwingen. Katar sollte seine diplomatischen Beziehungen zu Iran herabstufen, das türkische Militär des Landes verweisen, den Sender Al-dschasira schließen sowie sämtliche Verbindungen zu den Muslimbrüdern kappen.
Diese Maximalforderungen sind mittlerweile vom Tisch. Um das zerrüttete Vertrauen wieder aufzubauen, soll in der ersten Phase Qatar Airways ihre Überflugrechte über Saudi-arabien zurückbekommen. Darauf drängt vor allem die Trump-regierung. Die Maschinen fliegen Umwege über iranisches Territorium, was sich die Islamische Republik bisher mit rund 100 Millionen Dollar pro Jahr vergüten ließ. Diese Einnahmen möchten das Weiße Haus dem Iran entziehen.
Auch die Fußball-weltmeisterschaft 2022 dürfte die Kompromissbereitschaft aller Seiten erhöhen. Mit einem Ende der Katar-krise könnte auch der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman Präsident Trump einen letzten außenpolitischen Erfolg bescheren.