Chinas Export wächst um ein Fünftel
Wegen strikter Maßnahmen gegen die Pandemie kommt die Industrie wieder auf Touren.
Peking. Ein unerwartet starker Exportsprung gibt Chinas Wirtschaft nach der Corona-krise zusätzlichen Schwung. Der Wert der Ausfuhren legte im November gegenüber Oktober um 21,1 Prozent zu, der der Importe um 4,5 Prozent, teilte der Zoll in Peking mit. Der Handelsüberschuss verdoppelte sich auf 61,87 Milliarden Euro.
Da das bevölkerungsreichste Land das Coronavirus wegen strikter Maßnahmen weitgehend im Griff hat und nur vereinzelt Infektionen zählt, haben sich die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder normalisieren können. „Der Exportboom ist eine der größten wirtschaftlichen Überraschungen in diesem Jahr, was die Aussichten für China angeht“, sagte Zhou Hao von der Commerzbank der Finanzagentur Bloomberg.
China wird deshalb als einzige große Volkswirtschaft in diesem Jahr wieder ein Wachstum verzeichnen. Es wird mit einem Plus von 2,0 bis 2,2 Prozent gerechnet.
Die Stimmung im herstellenden Gewerbe ist so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins „Caixin“stieg im November von 53,6 im Vormonat auf 54,9 Punkte, den höchsten Stand seit November 2010 mit der Erholung nach der globalen Finanzkrise.
Von der Erholung profitiert die deutsche Wirtschaft. China importierte 13,1 Prozent mehr Waren aus Deutschland als vor einem Jahr. Umgekehrt stieg der Wert chinesischer Exporte nach Deutschland um 35,5 Prozent.
In Shandong werden Waren auf ein Containerschiff verladen.
Die Ausfuhren in die USA stiegen stark um 46,1 Prozent, während Chinas Importe von Us-waren um 32,7 Prozent zulegten. Im Abkommen über die erste Phase zur Lösung des Handelskrieges hatte China im Januar versprochen, über zwei Jahre für 200 Milliarden Us-dollar mehr Waren in den USA zu kaufen.
Experten weisen darauf hin, dass China von coronabedingten Produktionsunterbrechungen in anderen Ländern profitiere. Mit zunehmender heimischer Nachfrage erholt sich die Produktion in China damit weiter von dem starken Einbruch des Wachstums im ersten Quartal mit einem Minus von 6,8 Prozent.