Die Kraftreserven sind gefordert
Nach dem Sieg über Hannover muss der FCH schon heute gegen Regensburg ran, am Freitag geht’s nach Bochum. Da kommt es auch auf die Kräfte an.
Gleich zweimal muss der FCH diese Woche ran. Am heutigen Dienstag steht das Spiel gegen SSV Jahn Regensburg auf dem Plan.
Zum Jahresende hin noch eine knackige „englische Woche“, da geht es auch beim 1. FC Heidenheim an die Kraftreserven. Gerade wenn der Gegner wie am Dienstag (Beginn 18.30 Uhr) SSV Jahn Regensburg heißt – eine Mannschaft, die auf Kampf setzt und immer bis zur letzten Minute alles in die Waagschale wirft. Was bringt in dieser Phase die nötige Frische? Fch-trainer Frank Schmidt hat da ein Rezept: „Erfolgreich sein.“
Nach dem 1:0 über Hannover gehe sein Team die nächsten Herausforderungen mit einer positiven Energie an. „Wenn man das Spiel am Anfang einer englischen Woche gewinnt, fällt vieles leichter“, sagt Schmidt und warnt gleichzeitig vor Regensburg. „Das ist eine Mannschaft, die von der ersten bis zur letzten Sekunde am Ergebnis schraubt, die ihre Stärken im Anlaufen, im Pressing hat, nach Ballverlusten sofort ins Gegenpressing geht.“
Obwohl auch der Jahn, gegen den der FCH im Juni nach zuvor fünf Niederlagen erstmals in der 2. Liga gewinnen konnte, wieder einige Abgänge verkraften musste, habe es sein Trainerkollege Mersad Selimbegovic geschafft, eine absolut konkurrenzfähige und schlagkräftige Truppe aufzustellen. Mit ausgeglichener Bilanz (4 Siege, 3 Unentschieden, 4 Niederlagen, 17:17 Tore) stehen die
Oberpfälzer derzeit auf Rang elf. Nach zuvor zwei Siegen verlor der SSV zwar zuletzt 2:3 gegen Tabellenführer Kiel, hielt das Spiel aber bis zum Ende offen.
Dies sei typisch für die Regensburger, die laut Schmidt viel „über den Zusammenhalt und die Mentalität kommen“. Dementsprechend rechnet der Heidenheimer Coach mit einem Spiel, in dem es in erster Linie um „zweite Bälle“und das Zweikampfverhalten geht und in dem seine Mannschaft – gerade im athletischen Bereich – wiederum hart gefordert sein wird.
Wer braucht eine Pause?
Die Frage ist, wer diese Aufgabe auf Heidenheimer Seite angeht. Bei drei Spielen in sechs Tagen wird es natürlich Wechsel geben, bei diesen sei die Partie gegen Bochum am Freitag aber noch nicht im Hinterkopf. „Wir überlegen, wo es Sinn macht, frische Spieler zu bringen, aber ausschließlich darauf bezogen, wie es gegen Regensburg passt“, sagt Schmidt.
Man sei auch in der Breite gut aufgestellt, und so biete es sich an, den ein oder anderen Wechsel vorzunehmen. Auf der anderen Seite sei es nach dem schwierigen Start auch wichtig gewesen, dass sich eine gewissen Grundformation herauskristallisiert hat. „Das will ich jetzt nicht gefährden, deshalb wird sicher nicht die halbe Mannschaft ausgetauscht“, sagt der Heidenheimer Trainer.
In dieser Situation ist er natürlich froh, personell nahezu aus dem Vollen schöpfen zu können. Außer den Spielern, die wegen einer Covid-19-infektion in Quarantäne waren, werden wohl alle einsatzbereit sein, nur hinter Konstantin Kerschbaumer steht noch ein Fragezeichen. Er musste gegen Hannover aussetzen, hat mittlerweile aber wieder mit der Mannschaft trainiert.
Von den beiden Ex-regensburgern im Heidenheimer Team wird also Jonas Föhrenbach nach der Infektion noch nicht zur Verfügung stehen, Andreas Geipl, der seine Rippenprellung überwunden hat und zuletzt gegen Hannover eingewechselt wurde, könnte gegen seine früheren Kollegen spielen.
Starke Serie des FCH
Bei allen, die randürfen, soll dann, wie eingangs erwähnt, der Erfolg die Beine beflügeln. Und der war zuletzt ein treuer Begleiter der Heidenheimer. Aktuell drei Siege in Folge und 13 Punkte aus den vergangenen fünf Partien bescheren derzeit Rang sechs.
Gleichzeitig schrumpfte der Rückstand auf den Relegationsplatz auf zwei Zähler. Darf da schon wieder von Höherem geträumt werden? „Wir müssen nur mal fünf Wochen zurückgehen, da sah es noch ganz anders aus“, mahnt Schmidt. Die Mannschaft habe die Aufgabe, in dieser Phase punkten zu müssen, eindrucksvoll gemeistert. An der Devise habe sich aber nichts geändert: „Jeder Punkt, den wir holen, hilft uns auf dem Weg zum Ziel, auch nach diesem Umbruch eine sorgenfreie Saison zu spielen.“