Bauarbeiten mitten im Wald
Bei Herbrechtingen wird ein Teilstück der Trinkwasserfernleitung erneuert.
Herbrechtingen. Nicht immer müssen Baumaßnahmen, die die Lebensqualität der Bevölkerung betreffen, vor ihren Augen stattfinden. Manchmal können diese im Verborgenen, fernab des Trubels, über die Bühne gehen: Das ist derzeit im sonst ruhigen Wald „Bambenhau“nördlich des Herbrechtinger Wohngebietes Stangenhau der Fall. Durch diesen unter besonderem Natur- und Landschaftsschutz stehenden Bereich verläuft eine Trinkwasserfernleitung, die im Auftrag des Zweckverbands Landeswasserversorgung modernisiert wird. Über diese und zwei weitere Leitungen werden die Regionen Aalen, Rems, Brenz und Teile des Mittleren Neckarraums mit insgesamt 138 000 Kubikmetern Trinkwasser täglich versorgt.
185 Meter langes Teilstück
Die über 100 Jahre alte Druckleitung besteht aus Grauguss, der mit der Zeit anfällig für Brüche und Korrosion wird. Aus diesem Grund wird ein 185 Meter langes Teilstück durch ein langlebigeres Stahlrohr ersetzt, teilt die Pressestelle der Landeswasserversorgung in Stuttgart mit. Dieses Stück wird auf der bestehenden Trasse in offener Bauweise verlegt. Das heißt, hierfür wird ein Graben ausgehoben. Bei einer sogenannten geschlossenen Bauweise entfällt dieser Schritt, die
Rohre werden zum Beispiel mithilfe von Horizontalbohrungen verlegt.
Vor etwa zwei Wochen hat der Erdaushub begonnen, im Moment wird die neue Rohrleitung eingebunden. Die Inbetriebnahme ist für Donnerstag, 17. Dezember, geplant, die Rohrgrabenverfüllung am folgenden Tag. Die Abschlussarbeiten finden abhängig von Witterung und Betriebsferien der beteiligten Baufirmen frühestens ab Ende Januar beziehungsweise Anfang Februar 2021 statt. Dazu zählen zum Beispiel die Instandsetzung
des Waldweges oder das Ausplanieren der Trasse.
Ursprünglich hätte die Sanierung bereits Ende November abgeschlossen sein sollen, doch auf Seiten des beauftragten Tiefbauers kam es zu Verzögerungen, so der Zweckverband.
Fast eine halbe Million Euro
Für die gesamte Baumaßnahme fallen Kosten in Höhe von 450 000 Euro an.
Laut Landeswasserversorgung ist für die Bevölkerung aufgrund der Abgeschiedenheit der Baustelle
mit keinen Beeinträchtigungen zu rechnen. Spazierwege im Wald müssten nicht gesperrt werden. Es gebe auch keine Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung. Für die Dauer der Bautätigkeit wurde eine Ersatzversorgung aufgebaut.
Ein weiterer Bauabschnitt ist im Frühjahr 2021 ab Gewann Erbisberg bei Mergelstetten vorgesehen. Auf einer Länge von rund 675 Metern soll ein weiteres Teilstück der bisherigen Graugussleitung durch Stahl erneuert werden.