Zur Person: Markus Rehm
Karriere Als Weitsprung-sieger in London und Gold-gewinner von Rio de Janeiro in Weitsprung und 100m-staffel ist der gebürtige Göppinger Markus Rehm dreifacher Paralympics-champion, zugleich hält er den Weitsprungweltrekord seiner Klasse mit 8,48 m. Der siebenfache Weltmeister lebt und trainiert in Leverkusen, betreut von der ehemaligen Weltklasse-speerwerferin Steffi Nerius. Als Orthopädietechniker-meister fertigt Rehm, der als 14-Jähriger bei einem Wakeboardunfall sein rechtes Bein unterhalb des Knies verlor, seine Prothesen selbst.
abschließen, um dann mit einem guten Set-up ins Olympiajahr zu gehen.
Die internationale Regel, dass Parasportler, die bei Olympia starten wollen, nachweisen müssen, dass ihre Prothese keinen Vorteil gegenüber den anderen Startern gewährt, wurde gekippt. Öffnet Ihnen das neue Möglichkeiten?
Tatsächlich ist das so, ich möchte ja bei den Olympischen Spielen dabei sein und freue mich natürlich über diese Entscheidung. Ich will meine Teilnahme aber nicht über Klagen erreichen, sondern sehe sie als Werbemaßnahme für unseren Sport, denn er ist immer noch nicht so anerkannt wie gewünscht. Olympia ist eben die schöne, größere Plattform als die Paralympics.
Dann sehen wir Sie im Spätsommer also gleich zwei Mal auf den großen internationalen Bühnen?
So einfach wird das nicht funktionieren, es werden noch Steine im Weg liegen. Aktiv muss ich die Qualifikationsnorm springen und in Deutschland unter die drei besten Weitspringer kommen, was
Sie reisen dann nicht das erste Mal nach Tokio und lieben die japanischen Fans?
Ich war wohl schon fünf Mal dort, es ist immer wieder schön. Ich mag die Menschen und ihre Kultur. Ich freue mich auf wahnsinnig begeisterungsfähige Zuschauer und den Trubel, den sie machen. Deshalb wünsche ich mir auch die Fans im Stadion.
Ihr Weltrekord steht bei 8,48 Metern. Trauen Sie sich zu, diese Marke noch einmal zu steigern?
Wenn alles nach Plan läuft, müsste es machbar sein, ansonsten wäre ich nicht zufrieden. Schon das südafrikanische Trainingslager verlief ja bei optimalen Bedingungen vielversprechend. Ich muss gesund, verletzungsfrei und total fit sein, wenn dann alles zusammenkommt, dann geht da noch was.
Weihnachten steht vor der Tür, Corona bestimmt die Lage nicht nur in Deutschland. Haben Sie Pläne, wie Sie die Feiertage verbringen?
Wenn es die Auflagen zulassen, würde ich Weihnachten gern im Schwabenland mit meinen Eltern und Geschwistern verbringen. In anderen Jahren feiern wir im größeren Rahmen, aber diesmal wird es wohl begrenzt sein. Die Regeln zu respektieren, auch wenn schon der eigene Schutz manchmal nervig ist, macht Sinn.