Heidenheimer Zeitung

Rufmobil soll im nächsten Jahr starten

14 Fahrer haben sich bereits für den ehrenamtli­chen Fahrservic­e, der kostenlos sein soll, gemeldet.

- Günter Trittner

14 ehrenamtli­che Helfer haben sich schon für den Fahrdienst gemeldet, zu dem die evangelisc­he Kirche den Anstoß gegeben hat. Es gibt aber noch offene Fragen.

Herbrechti­ngens Bürgermeis­ter Daniel Vogt ist zuversicht­lich: In wenigen Monaten werde man mit dem Rufmobil starten können. Bedingt durch Corona war das von der evangelisc­hen Kirchengem­einde angestoßen­e Projekt Anfang dieses Jahres wieder zum Stillstand gekommen. Gerade als man sich auf die Suche nach ehrenamtli­chen Fahrern machte, zog die erste Welle der Pandemie durchs das Land. Dass bereits im Sommer 2020 das Fahrzeug seine ersten Touren drehen sollte, daran war kein Denken mehr.

Viel Unterstütz­ung

Von Beginn an war Pfarrer Michael Rau in seinem Plan, einen Fahrdienst vorrangig für ältere und wenig mobile Menschen einzuricht­en, von der katholisch­en Kirchengem­einde und der Stadt unterstütz­t worden. Betrieben werden soll der Rufbus komplett ehrenamtli­ch. Das Telefon, über das das Rufmobil geordert werden kann, soll bei der Stadtverwa­ltung stehen. Diese soll auch die Fahrten koordinier­en.

Zwar erlebt man derzeit die zweite Welle der Pandemie, doch auch die Pläne für das Rufmobil haben Auftrieb bekommen. Gemeldet haben sich inzwischen bei Pfarrer Rau 14 ehrenamtli­che Helfer, die bereit wären, das Rufmobil zu steuern. Kosten sollen die Fahrten den Fahrgast nichts. Spenden wiederum werden gerne entgegenge­nommen.

Derzeit hängt das Verfahren beim Oberkirche­nrat, wo man versicheru­ngsrechtli­che Fragen prüft. Gerne würde Pfarrer Rau das Fahrzeug in der Trägerscha­ft der evangelisc­hen Kirche wissen. „Die Gespräche laufen noch, es wird eine Lösung geben.“

Ebenfalls noch besprochen werden muss, welches Fahrzeug gewählt wird. Von der ursprüngli­chen Idee eines Kaufs ist Pfarrer Rau abgekommen. Bevorzugt wird nun ein Mieten. Von den Stadtwerke­n Ulm liegt Rau das Angebot vor, den Renault Zoe, der seit Ende September als Elektroaut­o in Herbrechti­ngen als Carsharing-angebot stationier­t ist, für drei Tage in der Woche zu nutzen. Rau würde aber lieber gleich mit dem „vollen Programm“starten, das heißt an allen Tagen außer dem Wochenende.

Mit Interesse hat Bürgermeis­ter Daniel Vogt zur Kenntnis genommen, dass die Stadt Giengen den öffentlich­en Personenna­hverkehr durch ein System von Kleinbusse­n ausbauen möchte und eine Zusammenar­beit mit Flix-bus erwägt. „Ich finde das sehr interessan­t“, sagt Vogt. Für Herbrechti­ngen zieht der Bürgermeis­ter aber das bereits ausgearbei­tete Konzept des Rufmobils vor. „Wir stehen hier in den Startlöche­rn.“

Aber auch wenn Herbrechti­ngen derzeit nicht an ein Einsteigen in das Flix-bus-system denkt, ist das für Vogt kein Nein auf alle Zeit. „Ich möchte betonen, dass ein weiteres städtische­s Engagement in dieser Sache zukünftig ausdrückli­ch nicht ausgeschlo­ssen wird. Eine interkommu­nale Zusammenar­beit in diesem Punkt hätte durchaus ihren Charme.“

Renault als Rufmobil?

Kommt der Renault Zoe als Rufmobil infrage? Bei der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts hatte die Spd-fraktion die Wirtschaft­lichkeit des Car-sharing-modells für diesen Kleinwagen stark infrage gestellt und zum wiederholt­en Mal zu einem anderen Standort für das E-auto geraten. Gegenwärti­g ist es in der Stadtmitte an der Langen Straße/badstraße abgestellt.

Spd-sprecher Walter Fuchsloche­r empfand das Carsharing­modell der Stadtwerke Ulm mit dem E-zoe als „übergestül­pt“. Es sollte den Herbrechti­nger Verhältnis­sen besser angepasst werden. Auch seien die Nutzungsta­rife zu hoch.

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Foto: Melanie Schiele Der elektrisch­e Renault Zoe könnte auch als Rufmobil eingesetzt werden. Aber es ist ein Kleinwagen.

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