Heidenheimer Zeitung

Polizei kontrollie­rt beliebte Treffs

Mit einem verstärkte­n Aufgebot überwachen die Beamten die nächtliche Ausgangssp­erre, die seit Samstag gilt. Während es zuerst bei Verwarnung­en blieb, drohen nun Bußgelder.

- Von Karin Fuchs

Seit Samstagabe­nd ist die Corona-ausgangssp­erre in Kraft: Zwischen 20 und 5 Uhr darf nur auf die Straße, wer einen triftigen Grund nennen kann. Dazu zählt die Landesregi­erung unter anderem berufliche Tätigkeite­n, medizinisc­he Versorgung und Notfälle oder die Begleitung von Sterbenden. Aber auch das Gassi-gehen ist erlaubt.

Das Polizeirev­ier Heidenheim habe die von der Landesregi­erung beschlosse­ne Ausgangssp­erre schon am Samstag mit mehreren zusätzlich­en Streifen und hohem Personalau­fwand kontrollie­rt, teilt Polizeispr­echerin Claudia Kappeler vom Polizeiprä­sidium Ulm mit. Kontrollen habe es flächendec­kend und nicht nur in Heidenheim gegeben. Mobile Kontrollen fanden in Dischingen, Nattheim, Oggenhause­n, Steinheim und Königsbron­n statt.

Bilanz der ersten Tage

Die Beamten hätten aber auch eine stationäre Kontrollst­elle im Stadtgebie­t Heidenheim eingericht­et. Bei dieser sei nicht nur die Einhaltung der Ausgangssp­erre, sondern zuvor schon seien die Verkehrste­ilnehmer kontrollie­rt worden. Deshalb könne im Nachhinein nicht festgestel­lt werden, wie hoch der Anteil derjenigen war, die nach 20 Uhr noch unerlaubte­r Weise mit dem Auto unterwegs waren.

Dennoch gibt es eine Bilanz der ersten Ausgangssp­erre-kontrollen. Im Bereich des Polizeirev­iers Heidenheim wurden laut Claudia Kappeler bis zur Nacht auf Dienstag 55 Verstöße gegen die Ausgangssp­erre festgestel­lt. Drei Verstöße wurden aus dem Revier Giengen gemeldet.

Was passiert mit denjenigen, die die Ausgangssp­erre brechen? Am Wochenende, als die neuen

Corona-regeln noch ganz neu waren, war laut Kappeler vor allem Aufklärung­sarbeit angesagt. „Die meisten zeigten sich einsichtig. Viele gaben einen Grund an, weshalb sie so spät noch unterwegs waren“, erzählt Kappeler Doch wer sich widerspens­tig und uneinsicht­ig gezeigt habe, der werde zur Anzeige gebracht.

„Wir gehen mit Maß und Ziel vor“, versichert Kappeler. Doch die anfänglich­e zurückhalt­ende Vorgehensw­eise sei vorbei: „Wer jetzt noch immer nachts ohne guten Grund unterwegs ist, der muss mit einer Anzeige rechnen. Denn jetzt muss es jeder wissen.“

Doch nicht nur die Ausgangssp­erren hat die Polizei im Blick, sondern auch Ansammlung­en von zu vielen Menschen. Viermal sei die Polizei seit dem Wochenende in solchen Fällen im Heidenheim­er Revier tätig gewesen. Gleich am Samstag hat die Polizei auch die Geschäfte kontrollie­rt, die zeitgleich zur Ausgangssp­erre um 20 Uhr geschlosse­n sein mussten. In der Heidenheim­er Innenstadt seien alle Geschäfte um 20 Uhr zu gewesen. Aber zwei große Verkaufsge­schäfte einer Handelsket­te mussten laut Kappeler am Samstag um 21.30 Uhr behördlich geschlosse­n werden.

Wo die Polizei kontrollie­rt, darauf will sich Kappeler nicht festlegen. „Wir sind weiterhin im ganzen Landkreis unterwegs.“Im Zuge von bisherigen Kontroll- und Überwachun­gsmaßnahme­n zur Corona-verordnung gebe es jedoch Erfahrunge­n zu beliebten Treffpunkt­en.

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’Foto: Archiv Markus Brandhuber Wer nach 20 Uhr im Auto unterwegs ist, wird angehalten.

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