Heidenheimer Zeitung

Krankenhäu­ser kommen an die Grenze der Belastung

Die hohe Zahl schwerkran­ker Covid-patienten bringt Kliniken vor allem in Sachsen in Schwierigk­eiten. Im Südwesten ist die Lage angespannt, aber stabil.

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Wegen der Corona-pandemie stehen Krankenhäu­ser in einigen Regionen Deutschlan­ds vor der Überlastun­g. In Bayern und Sachsen, wo es seit Wochen viele Neuinfekti­onen gibt, werden Patienten verstärkt in weiter entfernte Kliniken verlegt.

Offenbar konnten dennoch nicht immer alle Patienten optimal versorgt werden. Der Ärztliche Direktor des Krankenhau­ses Zittau, Mathias Mengel, sagte dem Nachrichte­nportal t-online: „Wir waren in den vergangene­n Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheide­n mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht.“Es werde versucht, die Patienten, für die es keine Versorgung gibt, in eine andere Klinik zu verlegen, sagte Mengel demnach. „Aber wir sind im Epizentrum, manche Häuser nehmen gar nicht mehr auf.“

In Baden-württember­g ist die Lage noch nicht dramatisch, aber angespannt. Die Auslastung der Intensivbe­tten liegt bei 87,6 Prozent, ein Wert, der derzeit täglich steigt.

Um Engpässe abzufangen, werden Patienten innerhalb des Bundesland­es verlegt. „Immer wieder haben wir bei Belastungs­spitzen auch beatmete Patienten mit Covid-19 aus anderen Häusern in Baden-württember­g übernommen und rechnen mit weiteren Anfragen“, sagte Jan Steffen Jürgensen, Medizinisc­her Vorstand des Klinikums Stuttgart, dieser Zeitung. Das dürfte auch in den beiden nächsten Wochen so bleiben: „Selbst bei einem erfolgreic­hen Lockdown bis Ende Dezember ist weiter mit steigenden Belegungen

zu rechnen.“Eine Überlastun­g sehen die Experten der Vereinigun­g der Intensiv- und Notfallmed­izin, Divi, ebenfalls noch nicht. Man stehe derzeit nicht an dem Punkt, Priorisier­ungen von Patienten vornehmen zu müssen, erklärten die Mediziner in einer Stellungna­hme. Und weil spätestens ab Montag durch die Feiertage keine planbaren OPS mehr durchgefüh­rt würden, sei mit Entlastung für die Intensivst­ationen zu rechnen.

Berlin. Chinesisch­e Anbieter wie Huawei sollen beim Aufbau des 5G-mobilfunkn­etzes scharf durchleuch­tet werden. Die Voraussetz­ungen dafür soll das „It-sicherheit­sgesetz 2.0“bieten, das vom Bundeskabi­nett am Mittwoch beschlosse­n wurde. Die Regierung müsse sicherstel­len, „dass Hacker und Spione nicht die Schaltzent­ralen unserer Krankenhäu­ser oder Energiever­sorger kapern“, sagte Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU). kg

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