Spielplan und andere Überraschungen
„Von uns aus geben wir nicht auf“, sagen die ehrenamtlich Verantwortlichen von „Kultur in der Arche“in Dischingen und haben nun ihren Spielplan für das Jahr 2021 vorgelegt. Allerdings ist noch nicht klar, wo die Kabarettabende stattfinden.
Im kommenden Jahr soll es wieder Kabarett geben. Was die Verantwortlichen der Arche in Dischingen im Sinn haben.
Die Einschränkungen und Verbote sind noch einmal drastischer geworden. Was das bedeutet und in Aussicht stellt, darüber können, wenn man diesen Superlativ in diesem Zusammenhang überhaupt gebrauchen kann, am besten die Kulturschaffenden dieses Landes ein trauriges Lied singen. Und selbst wenn sie schon länger weitgehend zum Verstummen gebracht worden sind, so erheben sie doch nach wie vor ihre Stimmen. Vor allem, um zu signalisieren, dass es sie noch gibt. In der „Arche“in Dischingen geht man dieser Tage sogar so weit, dass man das Kabarettprogramm für 2021 verkündet. Siggi Feil: „Selbst wenn wir so, wie es ja aussieht, wieder Termine verschieben müssten“, in alter Übung, möchte man hinzufügen, „dann wird das eben so sein. Von uns aus aufgeben aber werden wir nicht.“
Dickes Fragezeichen
Verlässlich planen kann inzwischen kaum einer mehr. Sicher scheint nur das Auf und Ab der in ihrer Auswirkung auf die Gesellschaft unterschiedlich einwirkenden verschiedensten Lockdown-härtegrade. „Und alle Kulturschaffenden“, sagt Siggi Feil, seien eigentlich gezwungen, „ein dickes Fragezeichen quer über ihre Programme und Spielpläne für 2021 zu schreiben.“Und das, da ist man in der „Arche“selbstverständlich nicht allein, nachdem schon das Jahr 2020 von Corona
geprägt und, was Veranstaltungen anbelangt, in Teilen oder gar vollständig den Folgen des Virus zum Opfer gefallen ist.
Nichtsdestotrotz will man in Dischingen „den Kopf nicht in den Sand stecken“und wollen die ehrenamtlich Verantwortlichen des Vereins „Kultur in der Arche“der Malaise im neuen Jahr mit scharfzüngigem Humor begegnen. Und dies, wie immer, nicht nur der Unterhaltung wegen. Schließlich kommen die Erlöse aus den Veranstaltungen der Arbeit der solidarischen Aktion „Freunde schaffen Freude“zugute.mit diesem Ziel vor Augen hat die Kulturinitiative nun voller Optimismus für 2021 wieder ein pralles Kabarettpaket geschnürt. Wobei, anders als in den 20 Jahren zuvor, vor Beginn des Programms noch nicht einmal klar ist, wo die Kabarettabende stattfinden werden. Als Menschen mit Realitätssinn nehmen die Aktiven um „Freunde“-chefin Inge Greinfeil jedoch an, dass, wenn überhaupt, zumindest die ersten Veranstaltungen wegen gebotener Abstandsregeln nicht in der „Arche“stattfinden können. Für diesen Fall stünde Künstlern wie Publikum erneut die Dischinger Egauhalle zur Verfügung, das inzwischen bewährte kabarettistischen Corona-ausweichquartier mit genügend Raum für Abstand.
Die Veranstaltungen sind, mit einer Ausnahme, grundsätzlich an Sonntagen ab 18 Uhr terminiert – und 40 Prozent der Eintrittskarten sind bereits verkauft.
Die Künstler
Losgehen soll es – wo auch immer – am 17. Januar mit Anny Hartmann und „Schwamm drüber?“. In diesem Best-of der Jahre 2011 bis 2020 blickt die politische Kabarettistin mit gewisser Dankbarkeit zurück. Immerhin sind, so einer der optimistischen Ansätze, diverse Polit-machos dieser Jahre längst Schnee von gestern.
Musikalisch werden soll es bereits eine Woche später, am 24. Januar, wenn „Mistcapala“die eine oder die andere Dischinger Bühne betritt. Das freche und gut gereifte Quartett gilt nicht nur als musikalisch versiert, auch seine
Texte sprühen, mit gut dosierter Schärfe, vor Wortwitz.
Wie „Mistcapala“, ist auch Nepo Fitz ein alter Bekannter auf dem Härtsfeld. Mit seinem Programm „Saumensch – Bist du gut oder böse?“wird der Sohn der bayerischen Kabarettistin Lisa Fitz am 21. Februar mit einer wilden Mischung aus „Aerosmith“konzert und Tarantino-film erwartet.
Einen Blick in die schwäbische Seele will Jakob Friedrich am 21. März tun. Ebenfalls von tiefer Zuneigung für das schwäbische Idiom ist das Werk von Ernst Mantel geprägt, der für den 18. April gebucht ist. Eine Art kabarettistische Lebensbilanz serviert Constanze Lindner am 2. Mai in ihrem Programm „Miss Verständnis“. Das Finale vor der Sommerpause soll am 20. Juni Christian Springer mit einem Best-of-programm vorbehalten sein.
Darüber hinaus in Dischingen erwartet werden: Lizzy Aumeier (19. September), Simon Pearce (17. Oktober), Inka Meyer (7. November), Mathias Tretter (Freitag, 19. November, 20 Uhr) und Michael Altinger (5. Dezember).