Kein Stern leuchtet
Die Teleskope stieren ins Nichts. Dunkle Wolken sind über dem Himmel von Deutschland aufgezogen. Sie versperren den Blick auf die Milchstraße, den großen und den kleinen Wagen und was sonst das Herz der Sternensucher erfreut. Wie ein undurchdringlicher Schleier hat sich Corona über das Land gelegt.
Im Jahr 2020 nach Christi wird kein geheimnisvolles Himmelsphänomen den Sterndeutern der heutigen Tage den Weg weisen. Kinder, die im Gewand der drei Könige sonst von Haus zu Haus ziehen, gute Wünsche und Segen bringen, müssen zuhause bleiben. Eine irdische Corona-verordnung hat das dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend nahegelegt.
Seit 1959 haben hunderttausende Jungen und Mädchen nicht nur den Besuchten Weihnachtsfreude und den Segensspruch C+M+B, „Christus mansionem benedicat“(Christus segne dieses Haus) vorbeigebracht, sondern auch Kindern in aller Welt. Mit der Sternsinger-aktion sammelten sie Geld für Altersgenossen in Afrika, Asien und Lateinamerika. 52,4 Millionen Euro kamen allein Anfang 2020 zusammen.
Leuchten werden in diesem Jahr statt Kerzen der kleinen Könige allenfalls die Betriebslichter von Computern. Die Diözese Rottenburg-stuttgart hat gemeinsam mit der Domsingschule Rottenburg ein Sternsinger-video aufgenommen (www. drs.de/sternsinger2021). Nicht mitgeliefert wird Kreide, um den Segen über der Haustüre anzubringen. Ob sich da trotz des Lockdowns noch ein Stück findet?