Streichs Streich mit Sallai
Nach dem leblosen Auftritt beim 0:2 gegen den SC Freiburg wird die Lage bei Schalke 04 immer bedenklicher. Freiburgs Trainer mit den besseren Ideen.
Die enttäuschten Gesichter der Schalker Spieler und Verantwortlichen nach dem Schlusspfiff sprachen Bände. Wieder einmal hatten sie sich viel vorgenommen, wieder einmal erlebten sie mit dem 0:2 (0:0) einen Tiefschlag. Schalkes Verteidiger Benjamin Stambouli sagte im Tv-sender Sky. „Fußball ist manchmal schwer. Aber wir müssen den Kopf hochhalten. Wenn man unten drin steht, dann hat man nicht viel Mut und verliert schnell die Hoffnung.“
Auch gegen den SC Freiburg verpassten die Königsblauen das ersehnte Ende ihrer beispiellosen Misserfolgsserie. Nach der verdienten Niederlage gegen die Breisgauer wartet das Team von Trainer Manuel Baum nach einer erneut erschreckend schwachen Leistung seit 28 Spielen auf einen Bundesliga-erfolg. Der Negativrekord von Tasmania Berlin (31 Spiele ohne Sieg 1965/66) rückt immer näher.
Ganz anders die Stimmung bei den Gästen. Umjubelter Spieler war Roland Sallai. Mit seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga in der 50. und 68. Minute sorgte der Ungar für den zweiten Auswärtssieg seines Teams. Sc-trainer Christian Streich hatte Sallai als einzigen neuen Spieler im Vergleich zum 2:0 gegen Arminia Bielefeld in die Startformation genommen – und durfte sich in seinem „Bauchgefühl“(Streich vor dem Spiel bei Sky) bestätigt fühlen.
Während sich die Freiburger nach nunmehr vier Spielen in Folge ohne Niederlage aus der Gefahrenzone vorerst verabschiedet haben, werden die Königsblauen die Feiertage im Keller der Tabelle verbringen. Dabei hatte Trainer Baum vor den letzten drei Spielen vor Weihnachten sieben Punkte gefordert. Nach dem unglücklichen 2:2 beim FC Augsburg waren demnach Siege gegen den SC Freiburg und gegen Arminia Bielefeld am Samstag Pflicht. Doch schon gegen die Breisgauer scheiterte das Vorhaben.
Die Schalker hatten Probleme, das Spiel in die Hand zu nehmen. Von den guten Ansätzen aus dem Augsburg-spiel war nichts zu sehen. Auch der nach zweiwöchiger Denkpause begnadigte Mittelfeldspieler Amine Harit brachte nicht die erhofften Impulse. Einzig Suat Serdar wirkte in der königsblauen Offensive agil.
Die Freiburger agierten ballsicherer. Viel machten sie aus ihren Vorteilen aber nicht. Sallai (8.) scheiterte früh an Schalkes Torwart Ralf Fährmann, zwei Minuten später prüfte Vincenzo Grifo erneut Fährmann. Glück für Schalke, als ein Handspiel von Sané (26.) im eigenen Strafraum
nicht geahndet wurde. Nach der Pause erwischten die Gäste den besseren Start. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff vollendete Sallai per Kopf einen schönen Spielzug über Grifo und Jonathan Schmid. Nach dem Rückstand versuchten die Schalker zu reagieren. Doch fehlten ihnen die spielerischen Mittel. Als Sallai nach einem schönen Pass von Grifo mit seinem dritten Saisontor auf 2:0 erhöhte, war das Spiel entschieden.