Paukenschlag zum Ende der Leidenszeit
Der Aufsteiger profitiert von personellen Alternativen – und den Qualitäten eines Sasa Kalajdzic.
Stuttgart. Es waren quälend lange drei Minuten, in denen alle, die es mit dem VFB Stuttgart haben, bangen mussten. Zählte der späte 2:2-Ausgleichstreffer von Sasa Kalajdzic gegen Union Berlin nun oder nicht? Hatte der schlaksige Österreicher vor seinem Tor den Ball mit der Hand gespielt oder nicht? Das waren die großen Fragen, die der Videoschiedsrichter schließlich zugunsten des VFB entschied. Das Tor zählte, der Jubel war entsprechend groß.
Am Ende sicherte Kalajdzic seinem Team einen absolut verdienten Punktgewinn, mit einem Doppelpack. Denn der 23-Jährige hatte zuvor auch den Anschlusstreffer erzielt (85.), obwohl er erst in der 80. Minute eingewechselt worden war – und inklusive Nachspielzeit gerade einmal 14 Minuten auf dem Feld stand.
Der Mittelstürmer ist bereits seit Sommer 2019 beim VFB, hatte aber großes Verletzungspech. Mehr als neun Monate setzte ihn ein Kreuzbandriss außer Gefecht, dann gab es muskuläre Probleme. Nach dem Aufstieg der Stuttgarter deutete der zwei Meter große Angreifer in einigen Einsätzen sein Potenzial schon an, das sich nun gegen Union paukenschlagmäßig Bahn brach. Ballannahme und Torschuss beim 2:2-Ausgleich waren exzellent.
Kalajdzic hat sich damit für einen Startelf-einsatz empfohlen. Sein Trainer Pellegrino Matarazzo freute sich für seinen Schützling, sagte: „Ich glaube, er musste in den letzten Spielen auch ein bisschen leiden, weil er nicht immer zum Einsatz gekommen ist.“
Das Spiel gegen die Berliner zeigte: Ein Sturmproblem hat der VFB nicht. Die Auswahl an starken Angreifern, neben Kalajdzic stehen Mateo Klimowicz, Tanguy Coulibaly, Silas Wamangituka und Hamadi Al Ghaddioui bereit, ist groß. „Wenn einer einen schlechten Tag hat, kommt der Nächste und haut die Dinger rein“, sagte Matarazzo.