Vor der Minipause noch ein Stresstest
Der 1. FC Heidenheim will auch morgen zum Abschluss des Jahres beim VFL Bochum punkten. Schon am 2. Januar geht es für die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt dann weiter.
Zum Abschluss der „englischen Woche“und des Kalenderjahres 2020 müssen die Heidenheimer Zweitligafußballer am morgigen Freitag (18.30 Uhr) noch die Aufgabe beim VFL Bochum bewältigen. Nach dem Unentschieden gegen Regensburg am Dienstag kommt der FCH auf 19 Punkte, für Trainer Frank Schmidt wäre es „überragend, wenn im neuen Jahr dann eine 2 vorne steht“.
Schmidt schätzte Bochum schon vor Saisonbeginn sehr stark ein und erwartet „noch einmal einen Stresstest“für seine Mannschaft, sieht aber auch keinen Grund für mangelndes Selbstbewusstsein: „Wir dürfen uns nicht verstecken und wir werden uns nicht verstecken.“
Schließlich rangieren die Heidenheimer in der Tabelle der 2. Liga nur einen Platz und einen Punkt hinter dem Klub aus dem Ruhrpott. Dass der langjährige Bundesligist ganz andere Ambitionen hat, dürfte allerdings auch klar sein. Spieler aus 13 Nationen tummeln sich im Kader, davon konnten einige schon Erfahrung in der 1. Liga oder gar auf internationaler Ebene sammeln.
Starke Außenverteidiger
Die Bochumer Mannschaft sei eingespielt, habe ein spielstarkes zentrales Mittelfeld und eine gefährliche Offensive zählt Schmidt auf. „Mit Gamboa und Soares haben sie das vielleicht stärkste Außenverteidigerpaar der Liga, das extrem giftig im Zweikampf ist, aber auch immer wieder nach vorne anschiebt“, beschreibt der Fch-coach die Spielweise des Gegners und lobt die Arbeit seines Kollegen, den er übrigens aus früheren Tagen kennt. Schmidt spielte mit dem heutigen Bochumer Trainer Thomas Reis einst in der Jugendnationalmannschaft.
Bereits 21 Tore hat der VFL erzielt (drittbester Wert der Liga), vor allem der frühere Kölner Simon Zoller (76 Bundesliga- und 3 Europaligaspiele) mit sechs und der Anfang des Jahres von der
TSG Hoffenheim gekommene Mittelfeldmann Robert Zulj mit sieben Toren zeigen sich treffsicher. „Die letzten beiden Heimspiele hat Bochum gegen die beiden Bundesligaabsteiger Düsseldorf
und Paderborn mit 5:0 und 3:0 gewonnen. Das sagt sehr viel über die Mannschaft aus“, so Schmidt.
Mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz liegt der Revierklub auch gut im Rennen, dennoch gibt es immer wieder Aussetzer. So zuletzt am Dienstag, als Bochum beim 0:2 in Hannover chancenlos war. „Wir waren heute von der ersten bis zur letzten Minute nicht auf dem Platz“, beschreibt Zulj den Auftritt, auch seine Teamkollegen gingen hart mit sich ins Gericht.
Für den FCH sind dies nicht unbedingt gute Nachrichten, denn der VFL wird auf Wiedergutmachung
aus sein. Für die Bochumer ist es noch nicht das letzte Spiel des Jahres, sie treten am 23. Dezember noch in der zweiten Runde des Dfb-pokals beim FSV Mainz an.
Ob dieses Spiel schon in den Hinterköpfen ist, wird sich zeigen. Ohnehin gelten am Freitag etwas andere Vorzeichen, denn beide Teams haben die beiden vorangegangenen Spiele sicher einiges an Kraft gekostet und es wird sicher auf beiden Seiten Wechsel geben.
Wer darf von Beginn an ran?
Wie er rotiert, wird Schmidt noch vom weiteren Verlauf der Trainingswoche und Einzelgesprächen abhängig machen, wahrscheinlich wird es aber mehr die Offensive betreffen. „Als Abwehrspieler ist die Belastungssteuerung vielleicht ein bisschen einfacher“, erklärt der Trainer. Dagegen hätten beispielsweise Angreifer wie Denis Thomalla oder Christian Kühlwetter am Dienstag zum wiederholten Mal die meisten Sprints im Vergleich zu anderen Positionen gehabt.
Torwart Kevin Müller und die Viererkette sind – gerade nach zuletzt drei Zu-null-spielen – vermutlich gesetzt. Vorne gibt es auch mehr Auswahl. Vergangenen Samstag durfte Patrick Schmidt von Anfang an ran, zuletzt Konstantin Kerschbaumer und David Otto. So richtig empfehlen konnte sich allerdings keiner und bei Otto ist ein Einsatz ohnehin fraglich, da er im Spiel gegen Regensburg auf die Hüfte fiel und eine Untersuchung noch aussteht. Für Freitag wären nun vielleicht Stefan Schimmer und Marc Schnatterer Kandidaten.
Das Trainerteam muss ja bei allem auch die weitere Belastungssteuerung im Blick haben. Denn die Winterpause ist in diesem Jahr keine, schon am 2. Januar 2021 (Heimspiel gegen Nürnberg) ist der FCH wieder im Einsatz. Dazwischen wird trainiert und natürlich auch auf Corona getestet.