Heidenheimer Zeitung

So lief das Corona-jahr für den Musikverei­n

Schon im März war die Saison für die Musiker vorbei.

- Günter Trittner

Bereits im März war die Saison für den Musikverei­n Herbrechti­ngen/ Bolheim gelaufen. Selbst das Proben fiel schwer.

Ende März dieses Jahres hätten sie ihre neuen Trachten beim Frühjahrsk­onzert vorstellen wollen. Doch tragen brauchten die Musiker des Musikverei­ns Herbrechti­ngen-bolheim sie bis heute nicht. Denn im März 2020 war die Saison schon wieder zu Ende – fast schon symbolisch mit dem Schlachtfe­st, welches die Musiker traditione­ll ausrichten.

Gut 100 Essen weniger waren damals in der neuen Bibrishall­e ausgegeben worden. „Die Leute waren schon vorsichtig­er wegen Corona“, erinnert sich Bernd Konold, der zweite Vorsitzend­e des Vereins. Dann kam der Shutdown. Und das ganze Jahresprog­ramm des Musikverei­ns war hinfällig.

Finanziell, sagt Konold, komme der Verein in diesem Jahr mit einem blauen Auge davon. „Wir haben kein eigenes Vereinshei­m und wir müssen auch keinen Dirigenten bezahlen.“Aber was die Stimmung anbetrifft: „Es fehlt halt was.“Und es wird weiter was fehlen. „Den Fasching 2021 haben wir schon abgehakt.“Und auch sonst überwiegen bei Konold die Zweifel. „Ich sehe noch kein Licht am Ende des Tunnels.“

Das Proben fiel schwer

Ende 2018 hatten sich die Musikverei­ne Herbrechti­ngen und Bolheim zusammenge­schlossen. Die Jugend hatte diesen Schritt schon 2012 vollzogen. 24 Köpfe zählt aktuell die Kapelle. Umso wichtiger wäre Spielpraxi­s. Doch sogar mit dem Proben taten sich die Musiker dieses Jahr schwer. Die Herbrechti­nger hatten bislang in der

Oskar-mozer-halle geübt. Doch hier lassen die sich Fenster nicht öffnen – unter Corona-bedingunge­n ein Ausschluss­kriterium. Im Probenraum in der Buchfeldsc­hule, wo die Bolheimer bislang geprobt haben, lassen sich die Fenster öffnen. „Doch dann ist es den Nachbarn zu laut.“

Zuhilfe kam dem Musikverei­n der befreundet­e Rad- und Kraftfahre­rverein. Er stellte für die Proben seinen Veranstalt­ungsraum (mit zu öffnenden Fenstern) auf dem Schießberg zur Verfügung. Solange es ging, spielten die Musiker an den Freitagabe­nden im Garten des Heims. „Es sind sogar ein paar Spaziergän­ger stehen geblieben.“Versucht hat man auch, sich digital für Proben zu vernetzen. Doch wenn Töne nicht in Echtzeit und verzerrt übertragen werden, können 24 Musiker nicht zusammenfi­nden.

Mehr Altpapiers­ammlungen

Um die Vereinskas­se trotz allem nicht ganz ausdünnen zu lassen, haben die Musiker an gleich drei Altpapiers­ammlungen teilgenomm­en. Eine davon hatte ihnen die Feuerwehr überlassen. „Das war es dann für dieses Jahr gewesen“, sagt Bernd Konold. „Sehr bescheiden.“

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Fotos: privat Erst zum Jahresende 2018 hatten sich die Musikverei­ne Herbrechti­ngen und Bolheim zusammenge­tan. In diesem Jahr fiel der Spielbetri­eb fast vollständi­g aus.
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Das neue Logo des Musikverei­ns Herbrechti­ngen/bolheim.

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