Umzug vom Schlossberg?
Der FCH will weiter wachsen und wünscht sich mehr Fläche rund um die Voith-arena. Davon betroffen ist die Hockeyabteilung des HSB. Das sagt deren Leiter, Carsten Behr, zum neuerlichen Vorstoß.
Die Hockeyabteilung des HSB ist unmittelbar von den Erweiterungsplänen des FCH betroffen.
In der jüngsten Heidenheimer Gemeinderatssitzung war der 1. FC Heidenheim das große Thema. Der Fußball-zweitligist möchte die Voith-arena auf 23 000 Sitzplätze ausbauen und auch im Umfeld des Stadions einige Bauvorhaben umsetzen. Dafür musste die Stadt aber den Flächennutzungsplan ändern, was nach einer teilweise hitzigen Diskussion auch beschlossen wurde.
In der Sitzung am Donnerstag wurde auch der Hockeyplatz des HSB erwähnt. Dieser gehört der Stadt, wird aber seit 1986 von der Hockeyabteilung gepachtet. Auf dem Platz könnten „Aufstellflächen“geschaffen werden, hieß es. „Das müssen die beteiligten Vereine unter sich regeln“, erklärte Oberbürgermeister Bernhard Ilg in der Sitzung. Der neuerliche Vorstoß sei für ihn dabei überraschend gekommen, sagt Carsten Behr. Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung sei mit ihm nicht gesprochen worden. Er habe am Montag von den Plänen aus der HZ erfahren, so der Leiter der Hsb-hockeyabteilung. Montagnachmittag kam ein Gespräch mit Fch-vorstandsmitglied Petra Saretz dazu.
Bereits vor einigen Jahren gab es ähnliche Überlegungen. 2014 benötigte der FCH im Zuge des Lizenzierungsverfahrens für sein Nachwuchsleistungszentrum einen weiteren Trainingsplatz. Auch damals waren Verein und Stadtverwaltung auf der Suche nach einem geeigneten Gelände. In Frage kam dabei auch der Hockeyplatz oberhalb des Stadions.
Immer wieder Umzugsgedanken
Die Hockeyabteilung des HSB stand damals mit der Stadtverwaltung bezüglich eines „Umzugs“in Verhandlungen. Wobei die Hockeyspieler zu gerne da bleiben würden, wo sie sind. „Die Anlage ist, was Hockeybelange angeht, ein Traum. Wir haben immer sehr lange Sonne“, sagt Behr.
Allerdings sei es schon eine Belastung, „mittendrin zu sitzen“. So verzichte die Hockeyabteilung des HSB im Rahmen von Freitag-heimspielen des FCH aufgrund des Verkehrsaufkommens und der nötigen Absperrungen auf eigenen Trainingsbetrieb, erklärt der Abteilungsleiter, der aber auch betont, dass es zum FCH ein sehr gutes partnerschaftliches Verhältnis gebe.
Bei einer möglichen Rochade wann immer diese kommt, möchten die Hockeyspieler einen gleichwertigen Ersatz. Sie bevorzugen einen „Umzug“auf ein Areal in der Nähe des Werkgymnasiums, hinter den Reitanlagen des RV Heidenheim. „Dort wären wir auch nah an der Halle“, sagt Abteilungsleiter Behr. Die Heimspiele während der Hallensaison bestreitet der HSB nämlich in der Sporthalle des Werkgymnasiums.
Weitere Standorte könnten das Rauhbuchgelände, die aktuelle sportliche Heimat der Nachwuchs-baseballer der Heidenheim Heideköpfe, und das Jahngelände in der Nähe des Waldbads sein. Hier gebe es allerdings wenig Platz und viele Bäume, was nicht gut für einen Kunstrasenplatz wäre, so Behr.
Ein wichtiger Punkt sei allerdings das Clubhaus, in das sehr viel Eigenleistung investiert worden sei, so Behr. „Das haben wir mehr oder weniger selbst erstellt, es gehört der Abteilung.“Bereits bei den vor einigen Jahren geführten Gesprächen habe der FCH angeboten, der Hockeyabteilung an einem anderen Ort, quasi als Entschädigung, ein neues Clubhaus hinzustellen, sagt Behr.
Seiner Abteilung gehe es dabei nicht um Geld, betont der Abteilungsleiter. „Wenn die Stadt eine adäquate Alternative hätte und der FCH sich an sein Versprechen bezüglich des Clubhauses hält, hätten wir kein Problem damit“, so Behr. „Aber es muss passen.“
Daher möchte er zunächst das Gespräch mit dem Hauptverein suchen. Schließlich bräuchten die Hockeyspieler die Mithilfe von knapp 4200 Mitgliedern, so der Abteilungsleiter weiter. „So gut der FCH für Heidenheim ist. Man sollte den Breitensport nicht vergessen“, lautet sein Appell.
Wenn die Stadt eine adäquate Alternative hätte und der FCH sich an sein Versprechen hält, hätten wir kein Problem damit.
Carsten Behr zu einer Platz-rochade