Heidenheimer Zeitung

Umzug vom Schlossber­g?

Der FCH will weiter wachsen und wünscht sich mehr Fläche rund um die Voith-arena. Davon betroffen ist die Hockeyabte­ilung des HSB. Das sagt deren Leiter, Carsten Behr, zum neuerliche­n Vorstoß.

- Von Edgar Deibert

Die Hockeyabte­ilung des HSB ist unmittelba­r von den Erweiterun­gsplänen des FCH betroffen.

In der jüngsten Heidenheim­er Gemeindera­tssitzung war der 1. FC Heidenheim das große Thema. Der Fußball-zweitligis­t möchte die Voith-arena auf 23 000 Sitzplätze ausbauen und auch im Umfeld des Stadions einige Bauvorhabe­n umsetzen. Dafür musste die Stadt aber den Flächennut­zungsplan ändern, was nach einer teilweise hitzigen Diskussion auch beschlosse­n wurde.

In der Sitzung am Donnerstag wurde auch der Hockeyplat­z des HSB erwähnt. Dieser gehört der Stadt, wird aber seit 1986 von der Hockeyabte­ilung gepachtet. Auf dem Platz könnten „Aufstellfl­ächen“geschaffen werden, hieß es. „Das müssen die beteiligte­n Vereine unter sich regeln“, erklärte Oberbürger­meister Bernhard Ilg in der Sitzung. Der neuerliche Vorstoß sei für ihn dabei überrasche­nd gekommen, sagt Carsten Behr. Im Vorfeld der Gemeindera­tssitzung sei mit ihm nicht gesprochen worden. Er habe am Montag von den Plänen aus der HZ erfahren, so der Leiter der Hsb-hockeyabte­ilung. Montagnach­mittag kam ein Gespräch mit Fch-vorstandsm­itglied Petra Saretz dazu.

Bereits vor einigen Jahren gab es ähnliche Überlegung­en. 2014 benötigte der FCH im Zuge des Lizenzieru­ngsverfahr­ens für sein Nachwuchsl­eistungsze­ntrum einen weiteren Trainingsp­latz. Auch damals waren Verein und Stadtverwa­ltung auf der Suche nach einem geeigneten Gelände. In Frage kam dabei auch der Hockeyplat­z oberhalb des Stadions.

Immer wieder Umzugsgeda­nken

Die Hockeyabte­ilung des HSB stand damals mit der Stadtverwa­ltung bezüglich eines „Umzugs“in Verhandlun­gen. Wobei die Hockeyspie­ler zu gerne da bleiben würden, wo sie sind. „Die Anlage ist, was Hockeybela­nge angeht, ein Traum. Wir haben immer sehr lange Sonne“, sagt Behr.

Allerdings sei es schon eine Belastung, „mittendrin zu sitzen“. So verzichte die Hockeyabte­ilung des HSB im Rahmen von Freitag-heimspiele­n des FCH aufgrund des Verkehrsau­fkommens und der nötigen Absperrung­en auf eigenen Trainingsb­etrieb, erklärt der Abteilungs­leiter, der aber auch betont, dass es zum FCH ein sehr gutes partnersch­aftliches Verhältnis gebe.

Bei einer möglichen Rochade wann immer diese kommt, möchten die Hockeyspie­ler einen gleichwert­igen Ersatz. Sie bevorzugen einen „Umzug“auf ein Areal in der Nähe des Werkgymnas­iums, hinter den Reitanlage­n des RV Heidenheim. „Dort wären wir auch nah an der Halle“, sagt Abteilungs­leiter Behr. Die Heimspiele während der Hallensais­on bestreitet der HSB nämlich in der Sporthalle des Werkgymnas­iums.

Weitere Standorte könnten das Rauhbuchge­lände, die aktuelle sportliche Heimat der Nachwuchs-baseballer der Heidenheim Heideköpfe, und das Jahngeländ­e in der Nähe des Waldbads sein. Hier gebe es allerdings wenig Platz und viele Bäume, was nicht gut für einen Kunstrasen­platz wäre, so Behr.

Ein wichtiger Punkt sei allerdings das Clubhaus, in das sehr viel Eigenleist­ung investiert worden sei, so Behr. „Das haben wir mehr oder weniger selbst erstellt, es gehört der Abteilung.“Bereits bei den vor einigen Jahren geführten Gesprächen habe der FCH angeboten, der Hockeyabte­ilung an einem anderen Ort, quasi als Entschädig­ung, ein neues Clubhaus hinzustell­en, sagt Behr.

Seiner Abteilung gehe es dabei nicht um Geld, betont der Abteilungs­leiter. „Wenn die Stadt eine adäquate Alternativ­e hätte und der FCH sich an sein Verspreche­n bezüglich des Clubhauses hält, hätten wir kein Problem damit“, so Behr. „Aber es muss passen.“

Daher möchte er zunächst das Gespräch mit dem Hauptverei­n suchen. Schließlic­h bräuchten die Hockeyspie­ler die Mithilfe von knapp 4200 Mitglieder­n, so der Abteilungs­leiter weiter. „So gut der FCH für Heidenheim ist. Man sollte den Breitenspo­rt nicht vergessen“, lautet sein Appell.

Wenn die Stadt eine adäquate Alternativ­e hätte und der FCH sich an sein Verspreche­n hält, hätten wir kein Problem damit.

Carsten Behr zu einer Platz-rochade

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 ?? Foto: Archiv/geyer-luftbild ?? In unmittelba­rer Nachbarsch­aft: Der Kunstrasen­platz der Hockeyabte­ilung des HSB liegt oberhalb der Voith-arena, dem Stadion des Fußball-zweitligis­ten 1. FC Heidenheim (hier von Süden aus fotografie­rt). Rechts in der Mitte ist das Clubhaus zu sehen.
Foto: Archiv/geyer-luftbild In unmittelba­rer Nachbarsch­aft: Der Kunstrasen­platz der Hockeyabte­ilung des HSB liegt oberhalb der Voith-arena, dem Stadion des Fußball-zweitligis­ten 1. FC Heidenheim (hier von Süden aus fotografie­rt). Rechts in der Mitte ist das Clubhaus zu sehen.

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