Verdi will klare Regeln für Notbetreuung
Die Gewerkschaft wirft der Landesregierung vor, die Verantwortung auf die Einrichtungen und die Eltern abzuwälzen.
Stuttgart. Verdi will angesichts des Lockdowns klarere politische Vorgaben für die Inanspruchnahme der Kita-notbetreuung. Landeschef Martin Gross sagte, die Entscheidung und damit auch die Verantwortung, ob Kinder in die Notbetreuung könnten, dürfe nicht einfach auf Eltern und Kitas abgeschoben werden. „Die Politik muss jetzt diese Verantwortung übernehmen und klare Regelungen vorgeben.“
Der Gewerkschaft zufolge sind alleine bei den Kommunen 40 000 Erzieherinnen und Erzieher tätig. Hinzu kommen noch die bei den anderen Trägern. „Wir brauchen alle, um die Notbetreuung zu organisieren und um den Kontakt zu den Kindern daheim zu halten“, sagte Gross.
Das Kultusministerium gab den Einrichtungen im Land Mitte Dezember eine ausführlichere Handreichung zur Umsetzung der Notbetreuung. Darin ist etwa geregelt, dass es keiner besonderen Form bedarf, um die Notbetreuung zu beantragen. Auch die Kriterien, um eine Notbetreuung in Anspruch zu nehmen, werden erläutert. Diese fallen weniger streng aus als noch im Frühjahr. So sind laut Kultusministerium all die Kinder zu einer Notbetreuung berechtigt, deren Eltern beide beruflich unabkömmlich und an der Betreuung ihres Kindes gehindert sind. Dabei wird nicht zwischen einer Tätigkeit im Homeoffice oder außerhalb der eigenen Wohnung unterschieden. Bei Alleinerziehenden kommt es allein auf eine berufliche Tätigkeit an.