Heidenheimer Zeitung

Erste Impfungen am Sonntag

Die Logistik steht: Nun wartet der Südwesten auf den Wirkstoff. Wie viele Dosen in Phase eins ankommen, ist unklar.

- Axel Habermehl

Stuttgart. In Baden-württember­g laufen die letzten Vorbereitu­ngen für den Start der Massenimpf­ungen gegen Covid-19. Die Landesregi­erung halte am Ziel fest, am kommenden Sonntag, 27. Dezember, mit der Verabreich­ung des Präparats zu beginnen, sagte eine Sprecherin des Sozialmini­steriums. Ein früherer Start sei voraussich­tlich nicht möglich.

Denn nachdem die Europäisch­e Arzneimitt­elbehörde EMA an diesem Montag die Eu-weite Zulassung für den Impfstoff „BNT162B2“vom Hersteller Biontech/pfizer empfohlen hat, müsse nun erst die Eu-kommission der Vermarktun­g zustimmen. Anschließe­nd stehe noch eine „Chargenprü­fung und -freigabe“durch den Hersteller des Vakzins und das bundeseige­ne Paul-ehrlich-institut an. Erst danach könne der Impfstoff an die Bundesländ­er ausgeliefe­rt werden.

Von Sonntag an sollen dann die freiwillig­en Impfungen auch im deutschen Südwesten beginnen. Mobile Teams sollen Alten- und Pflegeheim­e anfahren, um die Bewohner zu impfen. Zeitgleich ist geplant, an den neun Zentralen Impfzentre­n des Landes (ZIZ) den Betrieb aufzunehme­n. Sie befinden sich in Ulm, Tübingen, Heidelberg, Freiburg, Stuttgart, Karlsruhe, Offenburg und in Rot am See.

Termin-hotline steht noch nicht

Anfangs wird der Impfstoff absehbar knapp sein. Die Sprecherin betonte, nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommis­sion würden zunächst Menschen, die über 80 Jahre alt sind, und medizinisc­hes Personal aus „speziellen Versorgung­sbereichen“geimpft. Die Terminverg­abe soll vor allem über die Telefonnum­mer 116117 laufen. Bisher ist dies aber noch nicht möglich. Da bis zuletzt unklar sei, wie viele Dosen des Impfstoffs auf Baden-württember­g entfallen, könne man über die Hotline noch keine Termine vereinbare­n. Eine entspreche­nde Software des Bundes fehle ebenfalls noch, auch wenn das Callcenter bereitsteh­e, erklärte die Sprecherin.

Je nach Verfügbark­eit des Impfstoffs rechnet die grün-schwarze Landesregi­erung mit einer Verimpfung von maximal 1500 Dosen am Tag pro Zentralem Impfzentru­m. Deutschlan­d soll laut Bundesgesu­ndheitsmin­isterium zu Beginn rund 400 000 Dosen des Biontech/pfizer-wirkstoffs erhalten. Im Laufe des Januar könnten nach Angaben des Ministeriu­ms drei bis vier Millionen Dosen zur Verfügung stehen. Im ersten Quartal rechnet Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) nach eigener Aussage mit 11 bis 13 Millionen Dosen. Da das Präparat zweimal verabreich­t werden muss, würde diese Menge in etwa für 5,5 bis 6,5 Millionen Menschen reichen.

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