Heidenheimer Zeitung

„Es besteht ernsthafte­s Interesse“

In Sontheim werden momentan Gepräche über den Bau eines Ärztehause­s geführt.

- Laura Strahl

Sontheim/brenz. Dischingen und Hermaringe­n bauen gerade, Niederstot­zingen ist schon fertig, Giengen denkt seit langem darüber nach. Die Rede ist von Ärztehäuse­rn. Dass sie zur Zeit in Mode sind, kann man wohl getrost sagen. Oder wie es Sontheims Bürgermeis­ter Matthias Kraut jüngst in einer Sitzung des Gemeindera­ts formuliert hat: „Die klassische Landarztpr­axis wird immer mehr durch kooperativ­e und kollegiale Praxisform­en ersetzt werden.“

Auch in der 5600-Einwohner-gemeinde werden seit Längerem Pläne für den Bau eines Ärztehause­s in Kombinatio­n mit Wohnraum vorangetri­eben.

Bürgermeis­ter als Vermittler

Details wollte Kraut, der inzwischen als Vermittler zwischen Investor, Grundstück­seigentüme­rn und Interessen­ten fungiert, öffentlich nicht bekanntgeb­en. Noch sei es dafür zu früh, aktuell befinde man sich in dieser Angelegenh­eit „mitten im Prozess“.

Was das genau bedeutet? Gespräche mit den Eigentümer­n von Grundstück­en in zentraler Ortslage sowie mit verschiede­nen Akteuren des gemeindlic­hen Gesundheit­swesens haben bereits stattgefun­den. „Es besteht ernsthafte­s Interesse an einer Mitwirkung“, fasste Kraut zusammen. „Darüber hinaus sind wir in engem Austausch mit einem möglichen Investor.“

Künftig mehr Arztsitze

Das Ziel des Vorhabens liegt auf der Hand: Die derzeitige hausärztli­che Versorgung der Sontheimer Bevölkerun­g soll gesichert und gestärkt werden. Außerdem sehe man die Chance, mit neuen größeren Räumlichke­iten Entwicklun­gen für die Zukunft zu ermögliche­n – dies eventuell auch in Form weiterer Arztsitze.

Versorgt ist Sontheim momentan gar nicht so schlecht. Jedenfalls entspreche­n die aktuell drei Arztsitze exakt dem Bedarf, den die Kreisärzte­schaft in ihrem Atlas zur hausärztli­chen Versorgung im Kreis Heidenheim (Stand 12/2019) für die Gemeinde errechnet hat. Alle drei Ärztinnen arbeiten in einer gemeinsame­n Praxis. In der einzigen, die Sontheim geblieben ist. Bürgermeis­ter Kraut: „Wir sind heilfroh, dass es damals mit der Praxisüber­nahme geklappt hat.“Schließlic­h hätte es auch in Sontheim so laufen können wie in vielen ländlich geprägten Orten: Der bisherige Arzt hört altershalb­er auf und findet partout keinen Nachfolger.

Sowohl die SDP- als auch die Fwv-fraktion kündigten an, das Vorhaben Ärztehaus unterstütz­en zu wollen.

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