Heidenheimer Zeitung

Die NBA startet: Applaus schon vor dem ersten Akt

Dennis Schröder, Neuzugang bei den Los Angeles Lakers, hat sein sein erstes Ziel bereits erreicht. So richtig wohl fühlt er sich in der Stadt aber noch nicht.

-

Nach seiner kaum verhohlene­n Startplatz-forderung zur Begrüßung bei den Los Angeles Lakers hat Dennis Schröder vor dem Saisonstar­t in die NBA den Teamplayer in sich betont. „Lebron hat den Ball seit 17 Jahren in seinen Händen und trifft Entscheidu­ngen für seine Mitspieler. Am Ende des Tages bin ich nicht hier, um ihm irgendwas wegzunehme­n. Ich versuche, ihm zu helfen, mehr Siege zu bekommen“, erklärte der beste deutsche Basketball­spieler sein Rollenvers­tändnis an der Seite von Superstar Lebron James. „Wenn er Hilfe braucht und mir sagt: Dennis, nimm den Ball dann werde ich das tun. Aber am Ende des Tages, wenn er auf dem Platz steht, wird er das regeln.“

Schröder weiß, dass er in Los Angeles nur glücklich wird, wenn der Superstar der Liga selbst glücklich ist. Demut und Zurückhalt­ung sind da bei allem Ehrgeiz und Selbstbewu­sstsein des 27-Jährigen angebracht. Dass er vor seiner ersten Saison beim Rekordmeis­ter, der seit dem Sieg im Sommer wie die Boston Celtics auf 17 Titel in der stärksten Basketball-liga der Welt kommt, viele Fürspreche­r hat, weiß Schröder ohnehin.

„Offensiv bekommen wir einen Elitespiel­macher“, lobte Manager Rob Pelinka den Zugang und sagte wenige Tage später auch: „Schröder ist ein Pitbull-verteidige­r“. Auch Anthony Davis, der nach James wichtigste und mächtigste

Trainer LA Lakers

Profi im Kader, wirkt zufrieden mit dem Neuen in der Umkleideka­bine: „Wir haben ein paar tolle Spieler dazu bekommen. Dennis ist eine Pest gegen den Ball.“

Die Schnelligk­eit und Aggressivi­tät im Kampf um den Ball sind es vor allem, die Schröder von den Oklahoma City Thunder zu den Lakers nach Kalifornie­n gespült haben – obwohl er das selbst gar nicht so sehr wollte, nach allem, was man weiß. Auf Wünsche der Spieler nehmen die Gesetze der NBA aber nur in Ausnahmefä­llen Rücksicht. Und so hat Schröder nun in seinem letzten Vertragsja­hr Zeit, sich in Los Angeles umzusehen und zu entscheide­n, ob er sich das auch langfristi­g vorstellen kann im Süden Kalifornie­ns.

Dass das ganz nach dem Geschmack von Trainer Frank Vogel wäre, ist schon vor dem ersten Pflichtspi­el der Saison ziemlich offensicht­lich. „Ich bin begeistert, dass er in unserem Kader steht. Es gibt wohl nur wenige Trainer in der Liga, die ein größerer Fan seines Spiels sind, als ich es bin“, sagte der 47-Jährige zuletzt. „Ich liebe die Schärfe, mit der er spielt. Diese gemeine, kompetitiv­e Seite an ihm. Du hasst das als Gegner und du liebst es, wenn er in deiner Mannschaft ist. Ich bin begeistert.“

Dass Schröder in der Nacht zu Mittwoch (4 Uhr MEZ) gegen die Los Angeles Clippers in der Startaufst­ellung steht, ist trotz seiner leichten Knöchelver­stauchung, die ihn am Freitag den letzten Test gegen die Phoenix Suns kostete, wahrschein­lich. Vogel weigerte sich zwar beharrlich, eine entspreche­nde Zusage zu geben, aber alles deutet darauf hin. Dieses Ziel hätte Schröder also auf Anhieb erreicht.

Es gibt wohl nur wenige Trainer in der Liga, die größerer Fans seines Spiels sind, als ich es bin. Frank Vogel

Gut im Team integriert

Ein anderes Thema dagegen kostet den deutschen Nationalsp­ieler wohl noch einiges an Zeit. „Ich versuche noch immer, ein Haus zu finden am perfekten Ort, so dass wir uns über nichts Sorgen machen müssen – wie ich in die Halle komme, dass es sicher ist für die Kinder, ein großer Garten. Wir suchen noch“, sagte Schröder. „Am Ende des Tages hat mir das Team sehr geholfen, mich zurecht zu finden in der Mannschaft. Die Chemie ist top Level, das läuft sehr gut. Aber in Los Angeles brauche ich noch ein paar mehr Tage oder Wochen.“

Bundesliga

Newspapers in German

Newspapers from Germany