Privatier teilt aus
Mehmet Scholl macht, wovon andere nur träumen können. Der frühere Fußball-nationalspieler ist, wie man so schön sagt, Privatier. Der Ex-bayern-star hat in seiner Karriere gut verdient – und ausgesorgt. Er sagt: „Mir fehlt nichts. Ich brauche auch keinen Job. Ich mache, was ich will, und nur, was mir Freude macht.“Der Mann kann sich so einiges leisten. Was wiederum schön ist für den 50-Jährigen, der als offensiver Mittelfeldspieler so wunderbar dribbeln und abseits des Platzes durchaus unterhaltsame Interviews geben konnte.
Auch der Fußball-rentner Scholl mag die verbale Offensive. Er teilt gerne gegen andere aus. Das bekam schon vor Jahren Nationalspieler Mario Gomez zu spüren. Gomez sei derart lauffaul, dass er sich in einem Länderspielpiel „wundgelegen“habe, ätzte Scholl einmal als Tv-experte. Gar nicht gut zu sprechen ist Scholl auf die heutige Trainergeneration und die Trainerausbildung in Deutschland, wie er in einem Podcast mit seinem ehemaligen Mitspieler Carsten Jancker betont.
Die Schulung der Fußballlehrer nennt der Europameister von 1996 eine „Katastrophe“, die jungen Trainer bezeichnet er als „lauter Smarties, die smart rüberkommen und sich verkaufen können. Die wissen aber das Wesentliche nicht“.
Ob Scholl selbst das Wesentliche weiß, wissen wir hingegen nicht. Seine eigene Karriere als Übungsleiter ist, nun ja, eher bescheiden und gänzlich im Sande verlaufen.