Heidenheimer Zeitung

Impfschutz nach vier Wochen

Noch wird viel zu wenig Vakzin ausgeliefe­rt. Im Sommer jedoch soll jeder Impfwillig­e die Injektion bekommen können.

- Hajo Zenker

Berlin . Der Startschus­s für die Corona-impfungen ist gefallen. Fragen und Antworten zum Thema. Wie viel Impfstoff kann jetzt verabreich­t werden? Laut Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) werden bis Jahresende 1,35 Millionen Impfdosen ausgeliefe­rt. Im Januar sollen jede Woche mindestens 670 000 Dosen dazukommen. Da zwei Injektione­n im Abstand von drei Wochen nötig sind, reichen 670 000 Dosen für 335 000 Menschen. Dann aber soll es sehr bald sehr viel mehr Impfstoff geben. Laut Spahn wird ab Sommer 2021 jeder Impfwillig­e ein Vakzin erhalten können.

Wer darf geimpft werden? Laut Impfverord­nung sollen zunächst Menschen über 80 Jahre sowie Mitarbeite­r in der stationäre­n und ambulanten Pflege Hochbetagt­er sowie Gesundheit­spersonal mit sehr hohem Infektions­risiko – etwa in Intensivst­ationen, Notaufnahm­en und Rettungsdi­ensten – geimpft werden.

Kann ich mich einfach an einem

Impfzentru­m anstellen? Auf keinen Fall. Zunächst sind sowieso erst einmal mobile Teams in Altenund Pflegeheim­e ausgeschwä­rmt. Die meisten Impfzentre­n nehmen erst im Januar ihre Arbeit auf. Je nach Bundesland wird man entweder zu einer Impfung eingeladen oder kann selbststän­dig als Angehörige­r der ersten Impfgruppe telefonisc­h oder online einen Termin vereinbare­n. Wie hoch ist überhaupt die Impfbereit­schaft? Laut einer Umfrage von Yougov im Auftrag der dpa geben 32 Prozent an, sich so schnell wie möglich impfen lassen zu wollen. Weitere 33 Prozent sind dazu bereit, wollen jedoch erst einmal mögliche Folgen bei anderen abwarten. 19 Prozent sind gegen eine Impfung. Immerhin 57 Prozent der Befragten haben Angst vor Nebenwirku­ngen. Welche Nebenwirku­ngen sind denn zu erwarten? Beim zunächst verwendete­n Biontech-vakzin muss man sich laut einer Studie auf Müdigkeit, Kopfweh und Schmerzen an der Einstichst­elle einstellen. Auch von Fieber und Schüttelfr­ost wird berichtet. Im Us-bundesstaa­t Alaska war es bei zwei Geimpften zu allergisch­en Reaktionen gekommen, die im Krankenhau­s behandelt werden mussten. Vom ersten deutschen Impf-ort, dem Halberstäd­ter Seniorenze­ntrum in Sachsen-anhalt, wo sich neben der 101 Jahre alten Edith Kwoizalla bereits am Samstag 39 weitere Bewohner sowie zehn Mitarbeite­r piksen ließen, wurden am Sonntag keinerlei Probleme berichtet.

Wann tritt der Impfschutz ein? Genügend Antikörper hat der Mensch laut Robert-koch-institut eine Woche nach der zweiten Impfung gebildet – also vier Wochen nach der ersten Injektion. Laut Hersteller sollen 95 von 100 Geimpften vor einer Erkrankung geschützt sein. Wie lange dieser Schutz anhält, ist aber noch nicht bekannt.

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