Lucha ist erbost über Impftouristen
Der Gesundheitsminister beschwert sich in einem Brief an seine Amtskollegin in Rheinland-pfalz.
Stuttgart. Baden-württemberg hat sich beim Nachbarland Rheinland-pfalz über zunehmenden Impftourismus beschwert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums melden sich viele Menschen aus der rheinland-pfälzischen Grenzregion in Badenwürttemberg zum Impfen an, weil das in Rheinland-pfalz noch nicht möglich sei. Im Südwesten können die Bürger bereits seit dem 27. Dezember einen Impftermin vereinbaren, in Rheinland-pfalz soll die Terminvergabe erst am 4. Januar starten.
Baden-württemberg habe sich dafür entschieden, individuelle Termine zu vergeben, betont Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in einem Schreiben an seine rheinland-pfälzische Amtskollegin Sabine Bätzing-lichtenthäler (SPD). „Wenn nunmehr Termine an Personen aus anderen Bundesländern vergeben werden, deren Landesregierungen andere Strategien vorsehen, führt dies zu einer Ungleichverteilung des so knappen Gutes Impfstoff “, kritisiert er. Die Kontingente seien an die Bundesländer nach Einwohnerzahlen verteilt worden. „Sollte sich dauerhaft ein Ungleichgewicht etablieren, müssten wir aus meiner Sicht auch über einen Ausgleich ins Gespräch kommen.“
Auch aus Bayern hätten sich Bürger gemeldet, die sich im Südwesten impfen lassen wollten, bestätigte das Gesundheitsministerium. Für die kommenden sechs Wochen seien die Termine im Land nahezu vergeben.