Heidenheimer Zeitung

Wachsweich­e Aussagen

- Thomas Veitinger zu Wettbewerb­sregeln China und EU

Endlich ist es soweit. Europäisch­e Unternehme­n bekommen einen besseren Marktzugan­g in China, werden wie einheimisc­he Firmen behandelt und können sich auf Verträge und Streitbeil­egungsverf­ahren verlassen. Chinesisch­e Arbeitnehm­er werden künftig geschützt, die Unternehme­n arbeiten nachhaltig und Zwangsarbe­it gehören der Vergangenh­eit an... Tatsächlic­h? Natürlich nicht: Das Investitio­nsabkommen zwischen der EU und China ist nur ein erster Schritt auf einem möglichen Weg zu sicheren Rahmenbedi­ngungen für Handel und Investitio­nen und besseren Arbeitsbed­ingungen. Ob China etwa jemals einen freien Marktzugan­g erlaubt, ist völlig offen.

Grund für die Einigung nach siebenjähr­igen Verhandlun­gen unmittelba­r vor Jahreswech­sel ist das Ende der deutschen Ratspräsid­entschaft und die Haltung des designiert­en Us-präsidente­n Joe Biden, der hart gegenüber China bleiben will und gleichzeit­ig Europa die Hand reicht. China will da nicht zurückblei­ben.

Europa ist begehrt und muss dies ausnutzen. China ist nicht nur ein Absatzmark­t, sondern ein Wettbewerb­er. Es gilt, institutio­nelle Garantien und Standards der Internatio­nalen Arbeitsorg­anisation einzuforde­rn. Den wachsweich­en diplomatis­chen Aussagen muss eine Ratifizier­ung folgen. Das Abkommen ist wichtig. Seine tatsächlic­he Umsetzung ist wichtiger.

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Kommentar
Foto: Mary Evans/imago Images Ist das nicht ein Tablet-computer? Zumindest ist die Ähnlichkei­t in dem Film „2001 – Odysee im Weltraum“groß. Und gibt es Eis? Kommentar
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