Heidenheimer Zeitung

Streaming als Segen für die Musikindus­trie?

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Streaming-seiten wie Spotify und Co. sind für viele Menschen seit Jahren die präferiert­e Art und Weise, Musik zu hören. Fürs Streaming produziert­e Musik muss jedoch anders gemischt werden als etwa Musik, die auf CDS landet.

Seine Ursprünge hat diese Art, Musik zu mischen, im sogenannte­n „Loudness War“(englisch für „Lautheitsk­rieg“). In den 2000er-jahren lautete das Credo von Radiosende­rn und Plattenfir­men: Je lauter, desto besser. Da Musik nach wie vor hauptsächl­ich unterwegs über Kopfhörer und häufig in lauter Umgebung gehört wird, müssen sämtliche Stimmen und Instrument­e konstant hörbar sein.

Im Zuge des Streamings wurde in allen gängigen Musikporta­len eine sogenannte Lautheits-normalisie­rung eingeführt. Musik wird immer gleich laut abgespielt. Wer nach Beethoven zu Metallica wechselt, muss also nicht länger das Risiko eines geplatzten Trommelfel­ls in Kauf nehmen. „Aus meiner Sicht ist das eine positive Entwicklun­g“, findet Christian Vaida. Klang und Dynamik stehen jetzt wieder im Vordergrun­d. Unter dem klangliche­n Aspekt

scheint Musik-streaming also gut für die Industrie zu sein. Dennoch verdienen Musiker deutlich weniger Geld mit Streaming als durch den Verkauf von CDS. In Deutschlan­d macht Streaming etwa die Hälfte des Musik-konsums aus. In den USA ist die CD hingegen fast schon tot. Sie macht dort lediglich zehn Prozent der Verkäufe aus.

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