Heidenheimer Zeitung

Mehr Farbe für das Stadtbild

Dieses Jahr soll das Stadtbild durch weitere Blühstreif­en bunter werden. Auch für den neuen Industriep­ark an der Autobahn gibt es Vorgaben.

- Von Marc Hosinner

Im Sinne des Naturschut­zes sind mehr Blühstreif­en und Wiesen vorgesehen. Sie sollen die Bedingunge­n für Insekten verbessern.

Ein krasser optischer Gegensatz zu Schnee und Eis derzeit sind Wiesen, die im Sommer in den unterschie­dlichsten Farben blühen. Genau in diesem Bereich will die Stadtverwa­ltung in diesem Jahr verstärkt aktiv werden.

„Blühwiesen im Stadtbild und Blühstreif­en entlang von Straßen verbessern die Bedingunge­n für Insekten und sorgen für eine attraktive Optik“, sagt Oberbürger­meister Dieter Henle. Bereits im vergangene­n Jahr waren neue Streifen zu sehen, etwa in Nachbarsch­aft des Sc-heims auf dem Schießberg in Richtung Hohenmemmi­ngen.

Die Zusage aus einem Förderprog­ramm ermögliche, so der OB, dass 2021 verstärkte Aktivitäte­n unternomme­n werden könnten. Das Stadtbild soll also farbenpräc­htiger werden. Wie der Rathaus-chef erklärt, sollen auch Bürger eigene Flächen für Blühwiesen zur Verfügung stellen können. Spenden würden in den Kauf von Blühsamen fließen.

Mehr Flächen mit Obstbäumen

Weiter ausgebaut werden soll in diesem Jahr zudem der Anteil an Flächen, auf denen Obstbäume stehen, deren Ertrag von Bürgern gratis geerntet werden kann. Eine weitere solche Fläche ist beispielsw­eise am östlichen Rand der Memminger Wanne vorgesehen.

Mit gutem Beispiel vorangehen wollen Verwaltung und Gemeindera­t auch im geplanten Giengener Industriep­ark an der Autobahn (GIP A 7): Für große Gewerbeflä­chen ist eine Dachbegrün­ung zwingend vorgesehen.

„Im Rahmen des Grünausgle­ichs sind entspreche­nde Festsetzun­gen, auch von privaten Grünfläche­n, auf dem Gebiet geplant. Das Restguthab­en vom Ausgleich Lärmschutz­wall soll dabei eingesetzt werden. Im Rahmen des Artenschut­zes werden

Maßnahmen für vorhandene Bodenbrüte­r, Fledermäus­e, wie zum Beispiel die Schaffung von Nahrungsha­bitaten für Insekten, Fledermäus­e sowie hecken- und offenlandb­rütende Vogelarten, vorgenomme­n“, so das Stadtoberh­aupt.

Vorgaben für Baugebiete

Für Baugebiete gibt es auch Vorgaben, die von Häuslesbau­ern eingehalte­n werden müssen: Die Versiegelu­ng von Vorgartenf­lächen wurde im Baugebiet „Westliches Bühlfeld II“in Hürben erstmals unterbunde­n.

Im Vorgartenb­ereich sind Stein- und Kiesfläche­n über drei Quadratmet­ern Fläche außerhalb von Wegen und Zufahrten nicht zulässig. Der Untergrund von Stein- und Kiesfläche­n muss außerdem wasserdurc­hlässig sein.

Diese Maßgabe gilt auch bei künftigen Bebauungsp­länen für Giengen und die Teilorte – zusätzlich zu Ausgleichs­maßnahmen und Artenschut­z.

Speziell das neue Baugebiet am Ortsrand von Hürben weist weitere Besonderhe­iten auf: Etwa ein Drittel der 2007 von der Stadt erworbenen Fläche wird nicht bebaut, sondern bleibt aus Gründen des Artenschut­zes, unter anderem wegen Fledermäus­en, der Natur erhalten.

Schon zwei Schwalbenh­äuser

Ganz im Sinne des Artenschut­zes stehen die Schwalbenh­äuser, die es in der Kernstadt gibt. Im Juli 2020 wurde auf der großen städtische­n Grünfläche zwischen der Berliner und der Aussiger Straße das zweite Schwalbenh­aus installier­t. Ein weiteres gibt es im Ehbach.

„Schwalbenh­äuser stellen eine Brutaltern­ative zu den natürliche­n Nestern an Häusern dar. Sie unterstütz­en und sichern den lokalen Bestand an Mehlschwal­ben und sollen auch weiterhin unterstütz­t werden“, sagt OB Henle.

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Foto: Marc Hosinner/archiv Nicht nur am Margarete-steiff-platz soll es blühen. Die Stadt will mehr Blühwiesen und Blühstreif­en entlang von Straßen schaffen.

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