Mehr Farbe für das Stadtbild
Dieses Jahr soll das Stadtbild durch weitere Blühstreifen bunter werden. Auch für den neuen Industriepark an der Autobahn gibt es Vorgaben.
Im Sinne des Naturschutzes sind mehr Blühstreifen und Wiesen vorgesehen. Sie sollen die Bedingungen für Insekten verbessern.
Ein krasser optischer Gegensatz zu Schnee und Eis derzeit sind Wiesen, die im Sommer in den unterschiedlichsten Farben blühen. Genau in diesem Bereich will die Stadtverwaltung in diesem Jahr verstärkt aktiv werden.
„Blühwiesen im Stadtbild und Blühstreifen entlang von Straßen verbessern die Bedingungen für Insekten und sorgen für eine attraktive Optik“, sagt Oberbürgermeister Dieter Henle. Bereits im vergangenen Jahr waren neue Streifen zu sehen, etwa in Nachbarschaft des Sc-heims auf dem Schießberg in Richtung Hohenmemmingen.
Die Zusage aus einem Förderprogramm ermögliche, so der OB, dass 2021 verstärkte Aktivitäten unternommen werden könnten. Das Stadtbild soll also farbenprächtiger werden. Wie der Rathaus-chef erklärt, sollen auch Bürger eigene Flächen für Blühwiesen zur Verfügung stellen können. Spenden würden in den Kauf von Blühsamen fließen.
Mehr Flächen mit Obstbäumen
Weiter ausgebaut werden soll in diesem Jahr zudem der Anteil an Flächen, auf denen Obstbäume stehen, deren Ertrag von Bürgern gratis geerntet werden kann. Eine weitere solche Fläche ist beispielsweise am östlichen Rand der Memminger Wanne vorgesehen.
Mit gutem Beispiel vorangehen wollen Verwaltung und Gemeinderat auch im geplanten Giengener Industriepark an der Autobahn (GIP A 7): Für große Gewerbeflächen ist eine Dachbegrünung zwingend vorgesehen.
„Im Rahmen des Grünausgleichs sind entsprechende Festsetzungen, auch von privaten Grünflächen, auf dem Gebiet geplant. Das Restguthaben vom Ausgleich Lärmschutzwall soll dabei eingesetzt werden. Im Rahmen des Artenschutzes werden
Maßnahmen für vorhandene Bodenbrüter, Fledermäuse, wie zum Beispiel die Schaffung von Nahrungshabitaten für Insekten, Fledermäuse sowie hecken- und offenlandbrütende Vogelarten, vorgenommen“, so das Stadtoberhaupt.
Vorgaben für Baugebiete
Für Baugebiete gibt es auch Vorgaben, die von Häuslesbauern eingehalten werden müssen: Die Versiegelung von Vorgartenflächen wurde im Baugebiet „Westliches Bühlfeld II“in Hürben erstmals unterbunden.
Im Vorgartenbereich sind Stein- und Kiesflächen über drei Quadratmetern Fläche außerhalb von Wegen und Zufahrten nicht zulässig. Der Untergrund von Stein- und Kiesflächen muss außerdem wasserdurchlässig sein.
Diese Maßgabe gilt auch bei künftigen Bebauungsplänen für Giengen und die Teilorte – zusätzlich zu Ausgleichsmaßnahmen und Artenschutz.
Speziell das neue Baugebiet am Ortsrand von Hürben weist weitere Besonderheiten auf: Etwa ein Drittel der 2007 von der Stadt erworbenen Fläche wird nicht bebaut, sondern bleibt aus Gründen des Artenschutzes, unter anderem wegen Fledermäusen, der Natur erhalten.
Schon zwei Schwalbenhäuser
Ganz im Sinne des Artenschutzes stehen die Schwalbenhäuser, die es in der Kernstadt gibt. Im Juli 2020 wurde auf der großen städtischen Grünfläche zwischen der Berliner und der Aussiger Straße das zweite Schwalbenhaus installiert. Ein weiteres gibt es im Ehbach.
„Schwalbenhäuser stellen eine Brutalternative zu den natürlichen Nestern an Häusern dar. Sie unterstützen und sichern den lokalen Bestand an Mehlschwalben und sollen auch weiterhin unterstützt werden“, sagt OB Henle.