Nur ein schmaler Grat
„Die Anleger sind wie im
Rausch.“Thomas Altmann, Portfolio-manager beim Vermögensberatungsunternehmen QC Partners ist nicht der Einzige, der leicht verwundert auf den Deutschen Aktienindex Dax schaut. Seit Jahresanfang kennt das Börsenbarometer nur eine Richtung: Nach oben. Getrieben wird die Rally nach Ansicht von David Kohl, Chef-volkswirt beim Bankhaus Julius Bär, vor allem von den Entwicklungen in den USA. Nachdem die Demokraten die beiden Senatsposten in Georgia geholt haben, besitzen sie im Senat faktisch die Mehrheit. Das Regieren wird damit für den künftigen Präsidenten Joe Biden erheblich leichter. Weshalb die Börse weitere Konjunkturhilfen erwartet.
Damit einhergehen auch die Hoffnungen, dass es mit den Corona-impfungen bald schneller vorangeht und damit die wirtschaftlichen Folgen eingedämmt werden. Ökonomen blicken zumindest im Export zuversichtlicher nach vorne. Der Internationale Währungsfonds erwartet für China 2021 ein Wachstum von knapp 8 Prozent – was die Nachfrage nach Gütern aus Europa steigern sollte.
„Der Optimismus ist gerechtfertigt“, sagt Christian Kahler, Aktienstratege der Commerzbank. „Die Zentralbanken werden die Wirtschaft weiter mit Liquidität versorgen und die Zinsen bei null halten.“Die Strategen der Landesbank Hessen-thüringen hingegen mahnen. „Zwischen gesundem Optimismus und gefährlicher Sorglosigkeit ist oft nur ein schmaler Grat.“