Abwehr macht Hoffnung
Gelungener Wm-test für die deutsche Auswahl. Beim 34:20-Erfolg in der Em-qualifikation gegen Österreich war von Unruhe nichts mehr zu spüren.
Nach der überraschend eindeutigen Generalprobe stimmten sich die deutschen Handballer gleich auf ihre knifflige Wm-mission ein. Auch Andreas Wolff stand mit im Spielerkreis der Dhb-männer, die durch das dominante 34:20 (19:5) gegen Österreich nicht nur ihr Em-ticket lösten, sondern auch viele Hoffnungen auf das Turnier in Ägypten weckten.
„Was die Abwehr gespielt hat, war fantastisch. Das ist das beste, was dir als Torhüter passieren kann, wenn die Defensive so ackert. Dann macht es einfach Bock zu spielen, ganz ehrlich“, lobte Keeper Wolff, der mit seiner Verbal-attacke gegen die Wm-absager vor der Partie für reichlich Unruhe gesorgt hatte.
Beim letzten Härtetest, der sich letztlich als Trainingsspiel entpuppte, war von Unruhe nichts zu spüren – im Gegenteil. Die Mannschaft von Alfred Gislason lieferte eine defensive Glanzleistung ab, der Bundestrainer
lobte eine „sehr, sehr starke Abwehr von Anfang an“. Kapitän Uwe Gensheimer äußerte sich ebenfalls begeistert: „Es läuft immer besser ein Rad ins andere. Es war sehr ansehnlich.“
Zwei Trainingseinheiten stehen am Montag noch auf dem Programm, ehe die neu formierte Dhb-auswahl am Dienstag um 10 Uhr von Düsseldorf aus im Flieger mit der Flugnummer EW 5214 in Richtung Kairo abhebt. Die Hoffnungen sind trotz vieler Absagen groß. „Deutschland war immer eine Turniermannschaft. Ich hoffe, dass wir uns von Spiel zu Spiel steigern können“, sagte Gislason.
Debütant Metzner bester Werfer
Beim überraschend deutlichen Erfolg harmonierte der neu zusammengestellte Innenblock aus Johannes Golla und Sebastian Firnhaber besser als noch beim 36:27 im Hinspiel am vergangenen Mittwoch in Graz. Zudem glänzten die Torhüter Wolff und Silvio Heinevetter. Debütant Antonio Metzner war in der Kölner Lanxess-arena mit fünf Treffern der beste Dhb-werfer.
Es dauerte 10:16 Minuten (!), ehe Österreich sein erstes Tor erzielte. Die deutsche Auswahl hatte da bereits fünf Treffer geworfen. „Die Abwehr ist sehr gut, Jungs“, lobte Gislason während der ersten Auszeit der Gäste, die in der Anfangsphase überhaupt keine Mittel gegen die bewegliche und aggressive deutsche 6:0-Deckung fanden.
Im Geisterspiel in der sonst 20 000 Zuschauer fassenden Arena kam Österreich nach der Pause besser ins Spiel. Beim deutschen Team gab es etliche Personalwechsel. Für Wolff, der sich eine leichte, aber nicht weiter dramatische Blessur am Finger zuzog, rückte Heinevetter zwischen die Pfosten. Es hakte aber vor allem in der Offensive, wo Deutschland plötzlich die Spannung verlor. Der Vorsprung schrumpfte auf acht Tore,. Nach einer Auszeit, die Gislason beim Stand von 20:12 in der 39. Minute nahm, stabilisierte sich das DHBTEAM
wieder. Ihm bleiben nun noch einige Tage bis zum ersten deutschen Vorrundenspiel gegen Außenseiter Uruguay am Freitag. Weitere Gegner in der Vorrundegruppe in Gizeh sind Underdog Kap Verde (17. Januar) sowie der Europameisterschafts-neunte Ungarn (19. Januar).