Ganz knapp am Podest vorbei
Markus Eisenbichler landet in Titisee-neustadt zweimal auf Platz vier.
Titisee-neustadt. „Kruzifix“, brüllte Markus Eisenbichler in die Tv-kamera und zeigte mit seinen Fingern an, wie wenig ihn schon wieder vom ersehnten Podium trennte. Beim Skisprung-heimspiel in Titisee-neustadt verpasste Deutschlands Top-flieger mit zwei vierten Plätzen jeweils nur haarscharf die Siegerehrung. „Markus ist nur knapp am Podest vorbei“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. Der gewohnt impulsive Eisenbichler brüllte quer durch das menschenleere Skisprungstadion: „Schon wieder Vierter!“
Der Sieg ging zum sechsten Mal in diesem Winter an Norwegens Gelb-träger Halvor Egner Granerud. Hinter ihm schafften es auch Landsmann Daniel-andré Tande und der Österreicher Stefan Kraft aufs Podest.
Eisenbichler (136,5 und 135,5 Meter) schnitt dennoch deutlich besser ab als Kumpel Karl Geiger, der als Gesamtzweiter bei der Tournee noch für Furore gesorgt hatte. Nach Rang 25 am Samstag wurde er im zweiten Einzel am Sonntag 11. (134 und 130,5 Meter) – und wirkte froh, dass das für ihn schwierige Wochenende im Schwarzwald nun beendet war. „Wir freuen uns alle auf zuhause“, sagte Skiflugweltmeister Geiger im ZDF.
Tournee-triumphator Kamil Stoch, dessen Siegesserie am Sonntag mit Rang 17 endete, zog auf der Hochfirstschanze am Samstag mit seinem 39. Einzelsieg im Weltcup mit seinem Landsmann Adam Malysz gleich. „Herzliche Glückwünsche“, ließ Malysz, der bei den Polen inzwischen Sportdirektor ist, ausrichten. Im Gesamtweltcup sind Granerud (948), Eisenbichler (684) und Stoch (622) in den führenden Positionen. Nächstes Wochenende hat dann Tournee-sieger Stoch in seinem Geburtsort Zakopane ein Heimspiel.
Nicht nur die deutschen Skispringer freuen sich nach drei harten Woche auf ihre Familie. Stoch und Granerud betonten unisono, wie müde sie nach den körperlichen und mentalen Belastungen rund um das Saisonhighlight um den Jahreswechsel nun seien. „Es wird super, nach diesem Wochenende mal ein paar Tage raus zu sein“, sagte Granerud, der sportlich wieder an Fahrt aufgenommen hat.
Von Platz zwölf auf Rang zwei: Linus Straßer.