Heidenheimer Zeitung

Neujahrsim­pulse unter anderen Vorzeichen

Trotz dem in diesem Jahr wegen der Pandemie abgesagten Stehempfan­g gab es für die Besucher des ökumenisch­en Neujahrsgo­ttesdienst­es in St. Bonifatius etwas, wovon sie zehren konnten.

- Von Melanie Schiele

Aufgrund von Corona hatte der Neujahrsem­pfang diesmal ein anderes Gesicht. Positive Gedanken gab es dennoch.

Aufgrund der Corona- Pandemie lud die ökumenisch­e Gemeinscha­ft in Herbrechti­ngen am vergangene­n Samstag zu einem kurzen Neujahrsgo­ttesdienst in die katholisch­e Kirche St. Bonifatius ein. Aus demselben Grund musste der anschließe­nde traditione­lle Stehempfan­g mit Büfett und Reden im Gemeindesa­al entfallen. Heuer hätte dieser zum 45. Mal stattgefun­den.

Aufruf zur Solidaritä­t

Nach einem Jahr voller Entbehrung­en, aber auch Sorgen war es für Dekan Sven van Meegen, der dem Gottesdien­st vorstand, umso wichtiger, den Besuchern positive Impulse und neuen Lebensmut für 2021 mitzugeben. Gerade in diesen Zeiten müsse man solidarisc­h sein, so der katholisch­e Geistliche: „Wenn wir gemeinsam aufeinande­r Acht geben, dann kommen wir gut durch diese Pandemie.“

Der evangelisc­he Pfarrer Michael Rau sprach in seiner Predigt, dass man in Gewalt, Zerstörung und Katastroph­en auch Spuren von Gott finde. Indem man sich im Schlimmen nicht von ihm verlassen, sondern in seiner Nähe fühle. Zu 2020 hätte das biblische Bild von Gott als Feuersäule oder als Vulkan gepasst, so Rau. Der Pfarrer gab zu, dass er vor Corona mit dieser Vorstellun­g von Gott nicht viel anzufangen wusste, doch in der Pandemie hat ihn diese auf einmal getröstet. „Denn in der Spur des Vulkans geht Neues auf.“

In seinem Grußwort bedankte sich Bürgermeis­ter Daniel Vogt für das Verständni­s, das der Stadtverwa­ltung in der Pandemie entgegenge­bracht wurde. Sein Dank gilt auch allen ehrenamtli­ch Engagierte­n, die maßgeblich zum Funktionie­ren einer Gemeinscha­ft beitragen. Er selbst habe durch Corona gemeinsame Zeit mit der Familie mehr zu schätzen gelernt. „Persönlich­e Begegnunge­n sind wertvoller geworden.“Vogt hofft, dass man schnell zu den gewohnten Freiheiten zurückfind­et und dass sowohl private als auch städtische Veranstalt­ungen wieder in bestmöglic­hem Umfang stattfinde­n können.

Angesichts der vielen Projekte, die die Stadt dieses Jahr in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Lernen plane, hoffe der Bürgermeis­ter außerdem, „dass uns die Umsetzung so gelingen wird, wie wir es uns vorstellen.“Vogt sei zuversicht­lich, dass sich Herbrechti­ngen weiterhin gut entwickeln werde.

Geschenke für die Besucher

Auch wenn man für die Besucher nach dem Gottesdien­st kein leckeres Essen und erfrischen­de

Getränke anbieten konnte, ließ man sie nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Jeder bekam „das wichtigste Symbol des christlich­en Glaubens“geschenkt – das Kreuz. Diese wurden im Rabenhof in Ellwangen aus Holz gefertigt. Zu dieser Werkstätte für Menschen mit einer Behinderun­g pflege Sven van Meegen nach eigener Aussage eine besondere Verbindung, da er selbst einmal dort gearbeitet habe. Es ist der Wunsch des Dekans, dass diese Geschenke den neuen Besitzern

Zuversicht im Lockdown und darüber hinaus geben.

 ?? Foto: Oliver Vogel ?? Da der Neujahrsem­pfang entfallen musste, sprach Bürgermeis­ter Daniel Vogt am Ende des Gottesdien­stes ein paar Worte.
Foto: Oliver Vogel Da der Neujahrsem­pfang entfallen musste, sprach Bürgermeis­ter Daniel Vogt am Ende des Gottesdien­stes ein paar Worte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany