Kein Land in Sicht: Wie kann es weitergehen?
Mannschaftstraining im Januar? Von dieser Vorstellung mussten sich die Sportvereine im Kreis jetzt verabschieden. Wie kann es weitergehen? Ein Überblick, viele Fragen und erste Antworten.
An Hallentraining ist bis Ende Januar nicht zu denken, das macht so manchen Notfallplan zunichte. Wie planen die Sportler stattdessen?
Unter anderen Umständen hätten sich die Handballer jetzt auf die am Wochenende startende Rückrunde vorbereitet. Dass daraus nichts wird, das war schon im Dezember klar, zumindest aber gab es die vage Hoffnung, dass ab dem 6./7. Februar wieder gespielt werden kann. Festgelegt hatte der Handballverband Württemberg bereits, dass es in dieser Saison nur eine Rückrunde geben wird.
Doch wie so oft in den vergangenen Monaten ist jetzt auch diese Hoffnung dahin. Wer in den nächsten Wochen Handballpartien sehen will, kann höchstens die Weltmeisterschaft im Fernsehen verfolgen – im Kreis aber bleiben die Hallen geschlossen, mindestens bis zum 31. Januar. Wie soll es jetzt weitergehen?
Neue Beschlüsse gibt es von den Sportverbänden zwar noch nicht, der Wiederbeginn Anfang Februar bei den Handballern ist jetzt aber nicht mehr realistisch. Kurz vor Weihnachten vermeldete der Verband bereits, dass die Mannschaften, sobald das Training in der Halle wieder zugelassen ist, sofort einsteigen und drei Wochen danach den Spielbetrieb aufnehmen wollen. Selbst wenn also ab Februar wieder Training gestattet wäre, könnten die ersten Partien frühestens Ende Februar stattfinden.
Mitte März fast ein Muss
„Sollte bis Mitte März kein Restart möglich sein, wird die Saison wohl annulliert werden müssen“, heißt es weiter. Betroffen wären dann auch die Jugend-qualifikationen für die neue Saison. „Es wäre sehr bitter, wenn gleich zwei Saisons hintereinander ausfallen würden“, sagt Rolf Paas, Leiter der Handballabteilung und Vorstandsmitglied beim HSB. Gerade bei den jungen Spielern habe er größte Bedenken, dass sie nach einer so langen Pause wieder zurückkehren würden. Beim Basketball sehe das „sicher nicht anders aus“.
Hier wurde beim baden-württembergischen Verband schon Mitte Dezember von dem Fall ausgegangen, dass die Hallen frühestens im Februar oder März wieder öffnen. Rund vier Wochen Trainingszeit wollte der Verband den Vereinen einräumen, ehe es mit dem Spielbetrieb weitergeht. „In diesem Szenario würden zunächst die sowieso bereits geplanten Spiele ausgetragen werden. Im Anschluss könnten dann die während des Lockdowns ausgefallenen
Spiele nachgeholt werden“, so der Plan. Konkret planen wollten die Verantwortlichen aber erst, nachdem neue Beschlüsse auf politischer Ebene gefällt worden sind.
Es wäre sehr bitter, wenn gleich zwei Saisons hintereinander ausfallen würden. Rolf Paas
Vorstandsmitglied des HSB
Anfang Dezember hatten sich auch die Verantwortlichen des Volleyball-landesverbandes überlegt, wie es weitergehen kann. Ins Visier genommen wurde ein Wiederbeginn Ende Januar/anfang Februar, mittlerweile wurde nur noch von einer Einfachrunde ausgegangen, in der die Spiele der Vorrunde gewertet werden. An einer Meisterschaftsrunde mit Auf- und Abstieg sowie einer Relegation hielt der Verband bislang fest.
Weg von der Wertung?
Rolf Grimm von der SG Volley Alb kann das nicht ganz nachvollziehen, er fände es sinnvoller, man käme weg von einer sturen Wertung. „Volleyball ist im Moment tot und das macht mürbe. Der Verband will, dass die Saison keine Farce wird, aber uns geht es einfach ums Spielen“, so Grimm. Die SG sei zwischen den beiden Lockdowns mit einem riesigem Erfolg gestartet und hätte enorm viel Nachfrage gehabt, was die momentane Lage noch ein bisschen schlimmer mache. „Die ganze Euphorie wurde voll gegen die Wand gefahren.“
Mit kleinen Filmen auf der Homepage und Kontakt übers Handy halte man sich zwar über Wasser, aber Grimm wünscht sich wie alle anderen das Abteilungsleben
wieder zurück. „Langsam sollte man Land sehen.“
Bei den Volleyballern finden derzeit ebenfalls übers Internet die Bezirkstage statt, bei denen es dann sicher auch Thema sein wird, ob und wie gespielt wird.
Bei den Tischtennisspielern und Keglern besteht auch noch Hoffnung auf eine Fortführung der Saison, wenn auch in anderem Modus (wir berichteten).
Über den Jahreswechsel waren die Verantwortlichen vieler Verbände nicht im Einsatz, die Geschäftsstellen teilweise geschlossen. Demnächst sollte aber damit zu rechnen sein, dass weiterführende Entscheidungen über die Saison getroffen werden.