Heidenheimer Zeitung

Drohnen pflücken

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Wenn etwas auf diesem Planeten dringender gesucht wird als Anstand oder seltene Erden, dann ist es Nachhaltig­keit. Wir müssen einen Weg finden, Mutter Erde die Schätze wiederzuge­ben. In Malaysia haben Wissenscha­ftler diesbezügl­ich einen Durchbruch geschafft. Aus den Abfällen der Ananas extrahiert­en sie einen äußerst stabilen und leichten Werkstoff. Das Material eigne sich nach Aussagen des Projektlei­ters Professor Mohamed Thariq Hameed Sultan für diverse Anwendunge­n in der Luftfahrt.

Erster Schritt auf dem Weg der Ananas in höhere Sphären ist eine Drohne. Der Prototyp schafft 1000 Meter nach oben und hält sich dort immerhin 20 Minuten.

Sollte die Drohne abstürzen oder aus anderen Gründen ihren Geist aufgeben: kein Problem. Die tragenden Teile können dem Erdreich zugeführt werden, wo sie innerhalb von zwei Wochen verrotten. Das eröffnet der nachhaltig­en Obstverwer­tung völlig neue Möglichkei­ten. Schon Ringelnatz wusste: „Bananen,

Melonen, Ananas – Alle Früchte haben etwas.“Natürlich werden Kampfdrohn­en, Tarnkappen­bomber oder sogar Panzer und Atomrakete­n aus Fruchtrest­en nicht weniger bedrohlich sein als die landläufig­en Modelle. Aber sie sind kompostier­bar. Und vielleicht werden irgendwann statt der Reste ganze Früchte bei der Produktion eingesetzt. Dann könnten wir Raketen einfach aufessen. Frieden und Obstsalat – nachhaltig­er geht’s nicht. André Bochow

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