Große Hoffnung in Schwarz-gelb
Die Fußballfirma leidet unter der Pandemie. Mit neuen Personalien wird auch in die Aktie wieder Schwung kommen
ist gelungen: Mit einem 2 : 1 bei Werder Bremen feierte Edin Terzic einen erfolgreichen Einstand als Cheftrainer von Borussia Dortmund und auch das erste Spiel im neuen Jahr gegen Wolfsburg ging siegreich aus. Wie groß der Erfolgsdruck ist, zeigt der Aktienkurs der westfälischen Fußballfirma. In den vergangenen zwölf Monaten ist die im SDAX notierte Bvb-aktie um rund ein Drittel im Wert gefallen.
Hauptgrund für den Kurssturz sind die Corona-leeren Ränge. Enttäuschende Leistungen auf dem Rasen aber haben die Sorgen vergrößert. Vor der Partie in Bremen war der BVB in der Bundesliga sogar auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht. Nur die ersten Vier qualifizieren sich am Saisonende für die Champions League. Dort sind hohe Extraeinnahmen möglich, die angesichts der Pandemieschäden noch wichtiger als in normalen Zeiten sind.
Schon im zurückliegenden Geschäftsjahr, das dem Fußballkalender entsprechend bis zum 30. Juni läuft, hat die Borussia 44 Millionen Euro Verlust verkraften müssen. Die laufende Spielzeit dürfte noch schmerzhafter werden. Im ersten Quartal hat sich der Umsatz nahezu halbiert, unter dem Strich blieb ein Verlust von knapp 36 Millionen Euro. Das Minus wird weiter wachsen. Mit jedem Bundesligaheimspiel vor leeren Tribünen gehen der Borussia rund 3,5 Millionen Euro verloren. Analysten erwarten für das Gesamtjahr laut Bloombergdaten ein Minus von über 70 Millionen Euro.
Relative Stärke
Die Corona-krise geht also auch beim BVB an die Substanz. Die Borussia ist aber besser aufgestellt als die meisten Wettbewerber. Es gebe für sie kein Szenario, in dem „aktuell in irgendeiner Weise eine existenzielle Gefahr droht“, betonte Geschäftsführer Hans-joachim Watzke auf der Hauptversammlung im November. Ihre Kreditlinie hat die Borussia von 60 auf 120 Millionen Euro erweitern lassen, bis Ende des ersten Quartals wurden knapp 72 Millionen in Anspruch genommen. Damit bleibt finanzieller Spielraum.
Gleichzeitig hat das Unternehmen einen wertvollen Spielerkader. Vor allem die Angreifer Jadon Sancho und Erling Haaland würden bei einem Wechsel hohe zweistellige Millionenbeträge für den BVB abwerfen.
Die Pandemie bleibt für die Bvb-aktie auf absehbare Zeit der wichtigste Einflussfaktor. Eine Rückkehr zur Normalität, also Zuschauer im Stadion, wäre ein klar positives Signal. Sportlich geht es jetzt darum, die Qualifikation für die Champions League zu sichern. Der Mannschaft mit dem zweithöchsten Personaletat sollte das gelingen.