Tierschutz ist eine Frage des Preises
Das Gütesiegel „Downpass“verpflichtet Gänsefarmen zur Aufzucht ohne Quälerei und kontrolliert das auch. In Osteuropa und in China werden die Tiere häufig bei lebendigem Leib gerupft.
Glückliche Enten und Gänse leben auf großen Farmen im Freien mit Wasserzugang. Auch wenn sie zum Verzehr gezüchtet werden, rammt ihnen niemand ein Rohr zur Zwangsernährung in den Hals, damit sie Fettlebern für die französische Spezialität „fois gras“bekommen. Wenn das Ende naht, geht es auf kürzestem Weg zum Schlachter. Dort holen Daunenverarbeiter ihr Füllmaterial ab.
Das aber ist nicht überall so. Für Daunenjacken und -decken und werden mancherorts Tiere gequält. Daunen sind anders als Federn beschaffen und dienen den Tieren als Unterwäsche. Sie haben einen viel kürzeren Kiel und ihre Ästchen verhaken sich nicht. So bilden sich Luftpölsterchen, die Isolation schaffen und deshalb warm halten.
Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“schätzt, dass weltweit jedes Jahr rund drei Milliarden Enten und mehr als 600 Millionen Gänse in Mastbetrieben aufgezogen und geschlachtet werden. An Schlachthöfen gibt es genügend
Es gibt einige Alternativen zu Daunen.
Entenfedern, aber der Bedarf an Gänsefedern, die als noch flauschiger gelten, wird dort nicht gedeckt.
Deshalb werden Gänsen in manchen Ländern bei lebendigem Leib Federn aus der Haut gerissen. „China, Polen und Ungarn sind Produktionsländer, in denen Gänse noch immer lebendig gerupft werden“, sagt Yasmine Wenk, eine Kampagnenverantwortliche von „Vier Pfoten“in der Schweiz.
Was tun, wenn man mit blutigen Federn nichts zu tun haben will? „Zu einem guten Schlafgefühl gehört ein gutes Gewissen“, sagt Ina Kruchen, deren Bettwarenmanufaktur Hanskruchen in
Münster seit vier Generationen besteht. „Wir nutzen ein Abfallprodukt der Fleischproduktion.“
Die Firma arbeite direkt mit Bauern und Schlachtbetrieben zusammen, sagt Kruchen. „Wir wissen, wo unsere Ware herkommt.“Das Unternehmen hat vor mehr als 15 Jahren ein hauseigenes Gütesiegel eingeführt, die „Grüne Gans“. Ein Prüfinstitut checke die Lieferbetriebe jedes Jahr. „Osteuropäische Waren wollen wir nicht.“
In Deutschland gibt es seit Anfang 2017 das Gütesiegel „Downpass“mit strikten Auflagen. „Wir haben einen Null-toleranz-standard“, sagt die Geschäftsführerin des Verbands Downpass, Juliane
Hedderich. Wer das Gütesiegel möchte, muss sich prüfen lassen. Dabei wird die Aufzucht der Tiere kontrolliert.
Die Betriebe werden alle zwei Jahre unangemeldet kontrolliert. Ware wird auch anonym gekauft und die Zusammensetzung der Füllung wird geprüft. Unter den 84 Betrieben, die das Siegel nutzen dürfen, sind 20 in China und es gehören 26 der 30 Bettwaren produzierenden deutschen Betriebe dazu.
„Es gibt international unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Bedeutung Tiere und deren Schutz im Alltag haben“, sagt Hedderich. Je mehr Betriebe sich den Gütesiegeln un