Heidenheimer Zeitung

Der einzig richtige Weg

- Peter Dethier zur Zukunft von Donald Trump

In ruhigeren Zeiten, in denen man nicht um den sozialen Frieden, Ruhe auf den Straßen und die Stabilität der weltgrößte­n Demokratie bangen müsste, bestünde kein Zweifel daran, dass gegen Noch-us-präsident Donald Trump ein zweiter Amtsentheb­ungsbeschl­uss gefasst werden muss. Trump trägt die Verantwort­ung dafür, dass vergangene­n Mittwoch Tausende seiner Anhänger das Us-kapitol, das Wahrzeiche­n der amerikanis­chen Demokratie, gestürmt und geschändet haben. „Wir gehen gemeinsam dorthin, denn nur mit Stärke können wir unser Land zurückgewi­nnen“waren seine Worte. Gerade angesichts des Gewichts, das die Worte eines Präsidente­n haben, kann man den Tatbestand der Anstiftung zum Aufstand als erfüllt ansehen.

Welchen Sinn aber hätte ein Impeachmen­t-verfahren gegen Trump, wenn der Senat sich erst nach Joe Bidens Amtsantrit­t damit befasst? Viel Sinn: Für den Fortbestan­d einer funktionie­renden Demokratie ist es unverzicht­bar, dass sich Politiker nicht dem Druck rechtsextr­emer Kreise beugen, die für den Fall der Amtsentheb­ung Morddrohun­gen ausspreche­n und mit Bürgerkrie­g drohen.

Bedeutsam ist auch die politische Wirkung. Wird Trump von zwei Drittel der Senatoren schuldig gesprochen und verbannen ihn diese permanent von weiteren Bundesämte­rn, dann kann er sich nie wieder um die Präsidents­chaft bewerben. Damit würden sie zum einen ein klares Signal setzen, dass nämlich Trumps demokratie­verachtend­es Verhalten nicht ohne Folgen ist. Wichtiger ist natürlich, dass dieser Präsident nie wieder jenes Amt bekleiden kann, in dem er vier Jahre lang die Nation gespalten und Schaden angerichte­t hat.

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