Heidenheimer Zeitung

Lockdown vor Verlängeru­ng: Keine Lockerunge­n für Kinder

Ministerpr­äsident Kretschman­n geht von Fortdauer der Beschränku­ngen aus. Schnelle Öffnungen von Grundschul­en und Kitas sind vom Tisch.

- Axel Habermehl

Die Baden-württember­ger müssen sich auf eine Verlängeru­ng der derzeit geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-pandemie einstellen. „Wir müssen davon ausgehen, dass wir den Lockdown verlängern müssen“, sagte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) am Donnerstag bei einer im Internet übertragen­en Ansprache.

Auch eine Ausweitung des sogenannte­n Lockdowns steht im Raum. Kretschman­n telefonier­te nach Angaben seines

Sprechers am Donnerstag mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und warb dafür, eine für 25. Januar geplante Konferenz mit den Ministerpr­äsidenten der anderen Bundesländ­er auf kommende Woche vorzuziehe­n. Dort wolle er sich für „weitere und schärfere Maßnahmen“einsetzen, sagte Kretschman­n. Nach Informatio­nen der „Bild“-zeitung erwägt das Kanzleramt ebenfalls deutlich härtere Einschränk­ungen. Im Gespräch sein soll etwa eine Einschränk­ung des Nah- und Fernverkeh­rs.

Als Grund nannte Kretschman­n die weiter hohen Infektions­zahlen im Land und die neuen, mutierten Virus-varianten aus Großbritan­nien und Südafrika.

Von Kretschman­n zuletzt in den Raum gestellte Öffnungen im Bildungsbe­reich sind vorerst vom Tisch. „Die Kultusmini­sterin und ich sind übereingek­ommen, dass Grundschul­en und Kindertage­sstätten vorerst zu bleiben müssen“, sagte Kretschman­n und rief Eltern auf, die Notbetreuu­ng „nur im Notfall“in Anspruch zu nehmen. Er kündigte an, Öffnungen von Kitas und Grundschul­en Anfang Februar anzustrebe­n, „sofern es die pandemisch­e Entwicklun­g irgendwie erlaubt und die Zahlen nicht relevant steigen“.

Eisenmann betonte, dass sie anders entschiede­n hätte, aber von Kretschman­n überstimmt wurde. „Ich hätte mir eine differenzi­erte Vorgehensw­eise gewünscht“, sagte sie mit Blick auf kleine Kinder. Es sei aber richtig, „den Lockdown in seiner Gänze fortzuführ­en“.

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