Sklave der Kochtöpfe
Endlich! Darauf haben gestresste Menschen im Homeoffice gewartet. Und der Familienkoch oder die Familienköchin sowieso. Statt Stunden am Herd zu verbringen, um der hungrigen Sippe immer dieselben zwölf Gerichte vorzusetzen, die man mal eben so drauf hat, kommt jetzt Hoffnung aus Großbritannien: ein Roboter, der selber kocht.
Kennen wir doch, sagt der technikaffine Hobbykoch und zeigt gelassen hinter sich. Thermomix & Co gibt es ja schon seit einigen Jahren. Auch diese Geräte
nehmen einem diverse Schritte ab. Was aber das Produkt der Firma Moley Robotics so besonders macht: Es kann fast alles. Zwei Computerarme nehmen die Zutaten aus dem Kühlschrank, rühren, wenden, mixen, braten und kochen ganz autonom. 5000 verschiedene Rezepte bietet der kleine Helferein, das Repertoire ist erweiterbar. Und das Beste daran: Er macht hinterher auch die Arbeitsfläche sauber – inklusive Uv-licht gegen Viren und Bakterien – und wäscht die benutzten Geräte ab. Das ist Zukunft! Und alles zum Freundschaftspreis eines Mittelklassewagens. Ab umgerechnet 33 000 Euro ist der geneigte Kunde dabei.
Perfekt, denkt man. Aber weit gefehlt. Das, was beim Kochen wirklich nervt, kann einem Moley auch mit seinem Spitzenmodell nicht abnehmen: die elende Schnippelei von Zwiebeln und anderem Gemüse. Der Mensch wird also noch einige Zeit der Sklave der Kochtöpfe bleiben.