DHB-TEAM versucht Corona-sorgen auszublenden
Einfache Aufgaben warten zum Auftakt. Derweil macht der Veranstalter erneut Negativschlagzeilen.
Gizeh. Alfred Gislason sprach mit belegter Stimme. Von großer Vorfreude oder gar einer Wm-euphorie war beim Bundestrainer wenig zu spüren. „Die Corona-diskussion hängt über der WM – ob man will oder nicht“, sagte Gislason kurz vor dem Turnierstart. Während in der ganzen Welt das Virus wütet, treffen die deutschen Handballer zum Auftakt am Freitag (18 UHR/ARD) auf Uruguay.
Auch am Donnerstag ebbte die Kritik an der Wm-austragung und der zweifelhaften Sicherheit in der Turnier-blase nicht ab.
Doch Gislason und seine Mannschaft versuchten alles, um den Fokus irgendwie auf den Sport zu lenken. „Ich freue mich riesig, dass es endlich losgeht und wir spielen. Deswegen sind wir hier, das macht uns allen am meisten Spaß“, sagte Gislason. Und auch Spielmacher Philipp Weber versicherte: „Ich versuche alle Nebenkriegsschauplätze irgendwie auszublenden und mich wirklich auf das Wesentliche zu konzentrieren.“Sportlich dürften die ersten Spiele gegen Uruguay und auch gegen Kap Verde am Sonntag (18 UHR/ARD) für Kapitän Uwe Gensheimer und Co. keine Probleme darstellen. Für Gislason, der in sein erstes Turnier als Bundestrainer startet, zählt daher nur ein Sieg. „Man kann es drehen und wenden, wie man will“, sagte Gislason: „Wir müssen gewinnen und die Spiele nutzen, um uns noch besser einzuspielen und unsere taktischen Varianten in Angriff und Abwehr ausbauen.“Weber meinte: „Wir sind bereit.“
Die Corona-sorgen liegen aber weiterhin wie ein dunkler Schatten über dem Turnier in Ägypten, die Angst vor einem Ausbruch innerhalb der Blase ist allgegenwärtig. Für neue Kritik und Schlagzeilen sorgte am Donnerstag die Tatsache, dass beim Wm-eröffnungsspiel zwischen Ägypten und Chile (35:29) trotz Publikumsverbots mehrere Hundert Zuschauer in der Halle dabei gewesen sein sollen. Unter ihnen viele Prominente wie etwa der ägyptische Präsident Abdel Fatah al-sisi und Weltverbandspräsident Hassan Moustafa.
Gegen die Regeln: Trotz Zuschauerverbots besuchten hunderte Fans das Eröffnungsspiel.