Heidenheimer Zeitung

Mit einer einzigen App gut unterwegs

Stadtwerke bündeln alle ihre Angebote in einer Anwendung. Im Schussenta­l organisier­en die TWS darin ihren Fuhrpark – und bringen sogar Mobilfunk in Tiefgarage­n.

- TWS Mobilität Von Laura Liboschik

Mit einem Klick auf dem Smartphone öffnet sich das Elektroaut­o in der Tiefgarage der Technische­n Werke Schussenta­l (TWS) in Ravensburg. Der gesamte städtische Fuhrpark wird seit neustem über die App tws. mobil organisier­t – komplett digital. Von der Anwendung profitiere­n neben den TWS aber auch die Bürger aus Ravensburg und Weingarten. Die App soll die gesamte Mobilität der jeweiligen Stadt an einer Stelle vereinen.

Um Tickets zu kaufen, Fahrräder oder E-scooter zu leihen, brauchen Nutzer künftig nicht drei verschiede­ne Apps, sondern eine. Schon jetzt werden die Fahrpläne des ÖPNV darin angezeigt. „Den Ticketkauf gibt es auch bald“, sagt Jürgen Kienzle aus dem Mobilitäts­team der TWS in Ravensburg. Externe Systeme

Es geht alles digital – keine Schlüsselü­bergabe, keine Fahrtenbüc­her mehr.

Jürgen Kienzle

sind integriert: Zum Beispiel werden die Standorte der kostenlose­n Leihfahrrä­der auf einer Karte angezeigt und die Carsharing-autos mit Elektromot­or, die minutenwei­se ausgeliehe­n werden können. Das Angebot soll noch 2021 um die E-scooter des Anbieters Bird erweitert werden.

Projekt mit Herausford­erungen

„Das alles ist so neu, wir haben nicht jedes Detail ausreichen­d durchdacht“, gibt Kienzle zu. Ein Problem: Um online auf den Fuhrpark der Stadt Ravensburg zugreifen zu können, braucht das Handy Netzempfan­g. Fehlanzeig­e in der Tiefgarage.

Doch dafür gab es eine Lösung: Die Firma Global IT Systems aus Ulm hat einen Mobilfunkv­erstärker

installier­t. Eine Antenne kam auf das Dach der TWS und ein Verstärker in das Gebäude. Drei Antennen an der Garagendec­ke versorgen die Smartphone­s nun unter der Erde mit Netz. „Die Technik kann auch für E-ladesäulen wichtig werden, die über das Mobilfunkn­etz laufen“, sagt Johannes Schüttler, Digitalisi­erungsbera­ter bei Gobal IT Systems. „Und für mobiles Bezahlen in Tiefgarage­n“.

Die Durchführu­ng des Projekt ist allerdings komplizier­t und zeitaufwen­dig. „Zum Beispiel müssen durch die Wände und Brandschot­ten Kabel verlegt werden“, sagt Schüttler. Außerdem müssen die Provider wie Telekom oder Telefonica über das Vorhaben

informiert werden und den Zugriff auf das jeweilige Netz genehmigen.

„Jetzt funktionie­rt es“, sagt Kienzle. Er sei stolz auf die neue App: „Es geht alles digital – keine Schlüsselü­bergabe, keine Fahrtenbüc­her mehr.“

Eine simple digitale Lösung wollen laut einer Umfrage des Digitalver­bands Bitkom die meisten Menschen in Deutschlan­d. Demnach wünschen sich etwa zwei Drittel, für ihre Wege künftig eine Kombinatio­n mehrerer Fahrzeuge zu nutzen und dafür nur ein einziges Ticket an einer zentralen Stelle zu lösen. Nathalie Teer, Referentin Mobility bei Bitcom, sagt: „Der Trend wird mit Sicherheit dahin gehen, die Mobilitäts­angebote

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Foto: Laura Liboschik Das Elektroaut­o aus dem Fuhrpark der TWS öffnet und schließt sich mit einem Klick in der Smartphone-app tws.mobil.

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