Neues Album über Liebe und London
Als Frontmann der Band Passenger wurde Mike Rosenberg berühmt. Mittlerweile feiert er als Solokünstler Erfolge.
„How are you doing, darling? How are you getting on?“Das sind die ersten Worte, die Mike Rosenberg alias Passenger auf seinem neuen Album singt. „Wie geht‘s dir? Wie läuft es?“, diese Fragen stellen sich die Menschen häufiger in diesen Zeiten, in denen man Freunde und Familie oft nur in Videotelefonaten sieht. Aber Passengers „Songs for the Drunk and Broken Hearted“ist kein Album über die Corona-krise.
„Der Klassiker, ich habe eine Trennung erlebt und dann Lieder geschrieben“, sagt der Sänger und Songwriter über das Motiv seines 13. Studioalbums, dem zwölften als Solokünstler. Die zehn neuen Songs im typischen Passenger-sound sind melancholisch und gleichzeitig positiv, ja aufmunternd. „Ich kam mir fast vor, als würde ich eine Selbsthilfe-anleitung schreiben, um diese Zeit zu meistern“, erzählt Mike und schmunzelt.
Der Gitarrensound von „Remember To Forget“erinnert an den Stil von Ex-beatle George Harrison. Das coole Trompetenfinale von „Sandstorm“wirkt wie eine Reminiszenz an die Western-soundtracks des großen Ennio Morricone.
Fan des FC Arsenal
Weitere Höhepunkte sind „Sword From The Stone“, „What Are You Waiting For“und „London In The Spring“, eine Liebeserklärung an die britische Hauptstadt. „Ich habe mein ganzes Leben lang nur eine Stunde von London entfernt gelebt“, sagt der Fan des Londoner Fußballvereins FC Arsenal, der in Brighton geboren ist und bis heute in der Küstenstadt wohnt. „Ich komme hierher (nach London), um zu arbeiten. Ich habe Freunde hier. Es ist meine zweite Heimat.“
Auch seine Leidenschaft, trotz seines Erfolgs weiterhin als Straßenmusiker aufzutreten, führt Passenger immer wieder nach London. „Die Stadt ist toll“, schwärmt der bodenständige Musiker. „Aber es gibt es einen Unterton, denn ist es auch eine sehr ungerechte Stadt. Es gibt die ganz Reichen und die ganz Armen, und dann ist jetzt auch noch der Brexit und all das dazugekommen.“Seine Ode an die Stadt sei deshalb „nicht nur so süß, wie sie klingt“, sondern habe auch etwas Unbehagliches.
Mike Rosenberg im Jahr 2017 bei einem Auftritt in Niedersachsen.