Heidenheimer Zeitung

Unions-abgeordnet­e geben Ehren-erklärung ab

In der Masken-affäre versichern die Parlamenta­rier von CDU und CSU, keine Vorteile angenommen zu haben. Die Fraktion will mehr Offenlegun­g vorschreib­en.

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Nach dem Ultimatum ihrer Fraktionss­pitze haben alle gut 240 verblieben­en Unionsabge­ordneten in der Maskenaffä­re die angeforder­te Ehrenerklä­rung unterzeich­net. Sie bestätigte­n damit, keine finanziell­en Vorteile im Zusammenha­ng mit der Corona-bekämpfung erzielt zu haben. Das teilten Fraktionsc­hef Ralph Brinkhaus (CDU) und Csu-landesgrup­penchef Alexander Dobrindt am Freitag mit.

Mit der raschen Ehren-erklärung will die Fraktionss­pitze unmittelba­r vor den Landtagswa­hlen in Baden-württember­g und Rheinland-pfalz den Verdacht einer weit verbreitet­en Bereicheru­ng unter den Parlamenta­riern aus der Welt schaffen.

Bundespräs­ident FrankWalte­r Steinmeier hatte kurz zuvor die Geschäfte von einzelnen Unions-politikern mit Corona-schutzmask­en als „schäbig“und „schändlich“verurteilt. Er teile die Empörung über die Abgeordnet­en, „die sich in der Krise an der Krise persönlich bereichert haben“, sagte er. Bislang sind zwei Fälle von Unionspoli­tikern bekannt, die in Maskengesc­häfte verstrickt sind. Der frühere Cdu-abgeordnet­e Nikolas Löbel und der Abgeordnet­e Georg Nüßlein, der inzwischen aus der CSU ausgetrete­n ist.

Die Unionsfrak­tion will als Reaktion auf die Maskenaffä­re mit einem 10-Punkte-plan für mehr Transparen­z sorgen. Ziel sei es, „die bislang geltenden Transparen­zvorschrif­ten im Abgeordnet­engesetz deutlich zu verschärfe­n“, heißt es in einem Papier, das der Fraktionsv­orstand erarbeitet hat. Außerdem soll diese „Transparen­zoffensive“umgehend gesetzlich umgesetzt werden.

Der baden-württember­gische Cdu-bundestags­abgeordnet­e Thomas Bareiß wies Vorwürfe zurück, er habe Druck auf ein Unternehme­n ausgeübt im Zusammenha­ng mit Lieferunge­n von Beatmungsg­eräten an Aserbaidsc­han. Er habe sich nur bei dem Unternehme­n nach der Lieferung für die Regierung von Aserbaidsc­han erkundigt. Die Firma bestätigte, dass kein Druck ausgeübt wurde.

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