Heidenheimer Zeitung

Extreme Paartherap­ie

- Savannah Blank

Das Verständni­s von Romantik driftet ja bekanntlic­h sehr weit auseinande­r. Die einen stehen auf ein Candle-light-dinner und Streichqua­rtett, die anderen bekommen schon bei einer einzigen Blume Brechreiz.

Ein ganz anderes Niveau von Romantik hat ein ukrainisch­es Paar erreicht. Am Valentinst­ag haben sich die beiden aneinander gekettet. Mit einer Stahlkette. Für drei ganze Monate. Warum? Die beiden trennten sich pro Woche ein- bis zweimal, bei jedem Streit packte einer die Sachen und ging. Mit der stählernen Bindung wollen die beiden ihre Beziehung verbessern. Weglaufen geht die nächsten drei Monate ja nicht. Und wenn die Kette dann ab ist, soll endlich alles klappen.

Ganz nach dem Motto: Marmor, Stein und Eisen (oder Stahl) bricht, aber unsere Liebe nicht.

Nur bedeutet der neue Bund, wirklich alles gemeinsam zu machen. Sprich: Gemeinsam duschen, jeden Tag gemeinsam aufstehen oder ins Bett gehen – mal noch liegen zu bleiben, wenn der Partner aufsteht, ist drei Monate lang also nicht drin. Und natürlich: zusammen auf die Toilette gehen. Die Frage werde dem Paar, das sein Projekt auf Instagram teilt, am häufigsten gestellt. Die Antwort: Der eine wartet draußen, aber mit der Hand im Raum. Die Türe bleibt offen. Zu sehen gibt es dann nix, aber Gehör und Geruchssin­n sind ja auch noch aktiv. Ob es am Ende des Experiment­s noch Romantik in der Beziehung gibt? Wohl eher nicht.

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