Schlechte Nachrichten
Es ist ein weiterer Schock in dieser vermaledeiten Impfgeschichte. Nach der missglückten Einkaufspolitik der EU, dem Warteschlangen-chaos für die Impfberechtigten, den Lieferschwierigkeiten beim Biontech-impfstoff und der Großbritannien-zuerst-politik von Astrazeneca dürfte diese Nachricht die schlimmste sein. Mehrere Länder haben ihre Impfkampagne mit Astrazeneca gestoppt. Sie wollen zunächst den Verdacht ausräumen, dass das Vakzin des britisch-schwedischen Konzerns gefährliche Blutgerinnsel auslösen könnte. Ein Todesfall in Dänemark soll nun untersucht werden.
Wohlgemerkt, klar ist hier noch nichts. Der Impfstopp dürfte eher eine Vorsichtsmaßnahme als eine Notbremse sein. Die meisten Experten und die zuständigen Stellen halten den Impfstoff weiterhin für sicher und sehen auch keinen Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Auftreten der Thrombose. Aus diesem Grund wird der Impfstoff in Deutschland auch weiterhin verabreicht – und eben von den allermeisten Menschen ohne größere Nebenwirkungen verkraftet. Wirksam ist er ohnehin.
Trotzdem dürfte diese Nachricht vom Impfstopp in Dänemark natürlich die Impfskeptiker bestätigen – und zwar auf der ganzen Welt. In Deutschland wünschten sich zwischendurch viele Menschen lieber das Biontech-vakzin, weil es als besser galt. Das wird sich nun noch einmal verstärken. Doch hat Deutschland zu wenig davon, um alle Einwohner schnell immunisieren zu können. Viel zu wenig. Sollte der Astrazeneca-wirkstoff ausfallen, können wir noch bis 2022 warten, bevor eine ausreichende Zahl geimpft ist. Die Corona-pandemie ist mit einem Schlag wieder bedrohlicher geworden.